Kernlehrplan Sozialwissenschaften (Stand 2015)

Städtisches Gymnasium Gütersloh (Entwurf!)
I. L e i t b i l d e r des Faches: sind „die sozialwissenschaftlich gebildeten, zur demokratischen Auseinandersetzung und zur reflektierten Teilhabe fähigen mündigen Bürgerinnen und Bürger …“; zentrales Bildungsziel des Faches ist „der Erwerb der Demokratiefähigkeit durch aktives Demokratielernen. Dieses ist zugleich Fach – und Unterrichtsprinzip.“ Das Fach SW ist (auch weiterhin) als „Integrationsfach“ der drei Teildisziplinen definiert: Politikwissenschaften, Soziologie und
Wirtschaftswissenschaften (KLP SW, 2013, S. 10f.).

II. K o m p e t e n z b e r e i c h e und I n h a l t s f e l d e r des Faches

II.1. Kompetenzbereiche:
1. SACHkompetenz
2. METHODENkompetenz
3. URTEILskompetenz
4. HANDLUNGskompetenz

II.2. Inhaltsfelder:
1. Marktwirtschaftliche Ordnung
2. Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten
3. Individuum und Gesellschaft
4. Wirtschaftspolitik
5. Europäische Union
6. Strukturen sozialer Ungleichheit, sozialer Wandel und soziale Sicherung
7. Globale Strukturen und Prozesse.

In der „Einführungsphase“ sind für das Erreichen der Kompetenzen die Inhaltsfelder eins bis drei obligatorisch, für die „Qualifikationsphase“ sind hingegen die Inhaltsfelder vier bis sieben obligatorisch!! (vgl. KLP, SW, 2013, S. 24 und S. 33)
III. K e r n l e h r p l a n „S o z i a l w i s s e n s c h a f t e n“ am
Städtischen Gymnasium Gütersloh in der „E i n f ü h r u n g s p h a s e“ („EF“)

A) Ü b e r g e o r d n e t e Kompetenzerwartungen in der Sek II
A)1. METHODENkompetenzen:
– Die SuS erschließen Kriterien geleitet aus sozialwissenschaftlich relevanten Texten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte und Interessen der Autoren
– Die SuS erheben fragegeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der SW und wenden selber statistische Verfahren an
– werten fragegeleitet Daten und deren Aufbereitung im Hinblick auf Datenquellen , Aussage- und Geltungsbereiche Darstellungsformen, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus
– analysieren unterschiedliche sw. Textsorten wie auch kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (z.B. fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Karikaturen, Statistiken und sonstige Medienprodukte) aus sw. Perspektiven
– ermitteln mit Anleitung in Aspekt geleiteter Untersuchung die Position und Argumentationsform sw. Relevanter Texte (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbes. Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen,
Autoren- bzw. Textintention auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente
– stellen themengeleitet beispielhaft sw. Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Anwendung passender soziologischer, politologischer und ökonomischer Fachbegriffe und Modelle dar
– präsentieren mit Anleitung konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Korrekturvorschläge zu einer konkreten sw. Problemstellung
– stellen – auch modellierend – sw. Probleme unter ökonomischer, soziologischer und politikwissenschaftlicher Perspektive dar
– setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung sw. Strukturen und Prozesse ein
– setzen bei sw. Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur klaren Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationsmustern ein
– ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite sw. Modelle
– unterscheiden zwischen deskriptiven und präskriptiven Aussagen von sw. relevanten Materialien
– analysieren sw. relevante Situationen und Texte – auch auf begrifflicher Ebene – im Hinblick auf die in ihnen je wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen
– identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen
– ermitteln in sw. relevanten Situationen oder Texten den Anspruch von Einzelinteressen, für das Gesamtinteresse bzw. das Gemeinwohl zu stehen.

A).2. HANDLUNGskompetenzen:
– Die SuS praktizieren im Unterricht unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr eigenes Handeln
– entwerfen für diskursive, simulative und reale sw. Handlungsszenarien Handlungspläne und übernehmen in adäquater Form die zugehörigen Rollen
– entwickeln in Ansätzen aus der Analyse ökonomischer und gesellschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese an
– nehmen unter Anleitung in diskursiven, simulativen und realen sw. Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen mit Blick auf die Interessen anderer
– beteiligen sich simulativ an (schul-)öffentlichen Diskursen
– entwickeln sw. Handlungsszenarien und führen diese ggf. innerhalb oder außerhalb der Schule durch.

A).3. SACHkompetenzen:
– Die Schüler/innen analysieren exemplarisch gesellschaftliche Bedingungen
– Die SuS erläutern beispielhaft politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse, Strukturen und Konflikte
– Die SuS erläutern ansatzweise grundlegende sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf die ihnen je zugrundeliegenden Annahmen und Erklärungsleistungen
– Die SuS stellen in Ansätzen Anspruch und Realität von Partizipation im gesellschaftlichen Zusammenhang dar
– Die SuS analysieren in exemplarischer Weise gesellschaftlicher Strukturen und Lebensweisen sowie darauf bezogenes staatliches Handeln

A).4. URTEILskompetenzen:
– Die SuS ermitteln in unterschiedlichen Argumentationen Positionen bzw. Thesen und ordnen diese aspektgeleitet zu
– ermitteln in Argumentationen Position und Gegenposition und stellen die jeweiligen Argumentationen einander antithetisch gegenüber
– entwickeln auf der Basis der Untersuchung jeweiliger Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren kriteriell reflektiert eigenständige Urteile
– beurteilen exemplarisch politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von Akteuren, Adressaten und Systemen
– beurteilen beispielhaft Handlungschancen und –alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von politischen Entscheidungen
– erörtern in exemplarischer Weise die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen nationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität

B). 1. Thema /Unterrichtsvorhaben in der EF: „Wie frei ist der Mensch in seinen sozialen Zusammenhängen? Individuelle Freiheiten und Zwänge im gesellschaftlichen Leben von Jugendlichen“
Bezug: IF 3 „Individuum und Gesellschaft“, IF 2 „Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten“
Konkretisierte Kompetenzenzerwartungen:
– Die SuS erläutern die Bedeutung normative prägender sozialer Alltagssituationen, Gruppen und Institutionen für menschliche Identitätsbildung (SK)
– untersuchen Situationen der eigenen Alltags- und Lebenswelt mit Blick auf die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Identitätsdarstellung
– erläutern die Bedeutung der kulturellen Herkunft für die Identitätsbildung von jungen Frauen und Männern
– benennen und erläutern das Gesellschaftsbild des „homo sociologicus“ sowie des „symbolischen Interaktionismus“
– untersuchen Alltagshandeln mithilfe von strukturfunktionalistischen und interaktionistischen Rollenkonzepten
– erläutern den Stellenwert kultureller Kontexte für zwischenmenschliches Handeln und für die Lösungsmöglichkeiten von Konflikten
– beurteilen die Bedeutung von (sozialen u.a.) Gruppen für die Herausbildung menschlicher Identität (UK)
– bewerten den jeweiligen Stellenwert verschiedener Sozialisationsinstanzen (Familie, peer-group, Schule, Medien…) für die (eigene) Persönlichkeitsentwicklung
– bewerten unterschiedliche Zukunftsentwürfe von jungen Menschen im Hinblick auf deren Eigenheiten, Normgebundenheit, Wünsch- und Realisierbarkeit
– vergleichen und beurteilen unterschiedliche Identitätsmodelle in Bezug auf ihre jeweilige Tauglichkeit für die Erklärung von biographischen Entwicklungen
– erörtern die Menschen- und Gesellschaftsbilder diverser Rollentheorien (z.B. Strukturfunktionalismus, Interaktionismus, Kritische Theorie..)

Inhaltliche Schwerpunkte
– Verhalten von Individuen in Gruppen
– Identitätsmodelle
– Rollenmodelle, Rollenhandeln und Rollenkonflikte
– Sozialisationsinstanzen
– Soziologische Perspektiven zur Orientierung in der Alltagswelt
– Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie

B). 2. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Demokratie in der Diskussion: Möglichkeiten und Grenzen der Einflussnahme im politischen System der BRD“
Bezug: IF 2 „Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten“
Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– beschreiben unterschiedliche Formen und Möglichkeiten des politischen und sozialen Engagements (von Jugendlichen) im politischen System der BRD (SK)
– erläutern Ursachen für und Folgen von Politik(er)- und Parteienverdrossenheit
– erläutern fallbezogen die wesentlichen Verfassungsgrundsätze des GGs sowie die Arbeitsweisen der wichtigsten Verfassungsinstanzen
– erläutern die Verfassungsgrundsätze des GGs vor dem Hintergrund ihrer historischen Entstehungsbedingungen nach dem Ende des II. Weltkrieges
– unterscheiden zwischen divergenten Demokratiemodellen (Identität und Repräsentation) und erläutern das spezifische Demokratiemodell des GGs (BVG-Urteil 1952)
– beschreiben und erläutern die zentrale Rolle von Parteien als politische Akteure
– unterscheiden politische Parteien gemäß ihrer historischen Entwicklung und ihrer programmatischen Grundausrichtung nach ihren liberalen, sozialistischen sowie konservativen Paradigmen
– erläutern politische und gesellschaftliche Gefährdungen für die Funktionalität des demokratischen Systems der BRD (politischer Extremismus, Risiken der Desintegration…)
– erörtern und bewerten demokratische Möglichkeiten der Vertretung politischer und gesellschaftlicher Interessen sowie der Ausübung von Einfluss, Macht und Herrschaft (UK)
– beurteilen unterschiedliche Formen politischen und sozialen Engagements Jugendlicher im Hinblick auf deren privaten bzw. öffentlichen Charakter, deren jeweilige Wirksamkeit und politische Relevanz
– erörtern die neuen Möglichkeiten politischer Partizipation durch die Ausbreitung digitaler Medien (E-Demokratie, soziale Netzwerke etc.)
– bewerten die Bedeutung von Verfassungsinstanzen und die Grenzen politischen Handelns vor dem Hintergrund von Normen- und Wertkonflikten sowie den Grundwerten des GGs
– beurteilen die Chancen und Grenzen direkter und repräsentativer Demokratie
– beurteilen die für die Lebenswelt von Jugendlichen bes. relevanten Programmaussagen von politischen Parteien vor dem Hintergrund der Prinzipien des GGs und kontroverser demokratietheoretischer Positionen

Inhaltliche Schwerpunkte:
– Partizipationsmöglichkeiten in der Demokratie
– Demokratietheoretische Grundkonzepte
– Verfassungsgrundlagen des politischen Systems der BRD
– Gefährdungen der Demokratie

C). 3. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Die Soziale Marktwirtschaft der BRD – eine Erfolgsgeschichte seit mehr als 60 Jahren?“
Bezug: IF 1 „Marktwirtschaftliche Ordnung“, IF2 „Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten“

Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– Die SuS reflektieren und analysieren ihre Rolle als Konsumenten im Spannungsfeld von Bedürfnissen, Knappheit, Interessen und Marketingstrategien (SK)
– beschreiben auf der Basis eigener Erfahrungen Abläufe und Resultate des Marktprozesses
– untersuchen Anspruch und Wirklichkeit des Leitbilds der „Konsumentensouveränität“
– benennen Privateigentum, Vertragsfreiheit und Wettbewerb als konstitutive Elemente des Modells der Marktwirtschaft
– erläutern Rationalitätsprinzip, Selbstregulation und den Mechanismus der „unsichtbaren Hand“ (Adam Smith) als grundlegende Annahmen markwirtschaftlicher Konzeptionen vor dem Hintergrund ihrer historischen Entstehungsbedingungen
– beschreiben das Marktmodell und die Herausbildung des Gleichgewichtspreises durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage
– erläutern mit Hilfe des Modells des erweiterten Wirtschaftskreislaufs die Beziehungen zwischen den Akteuren am Markt
– beschreiben normative Prämissen des Konzeptes der „Sozialen Marktwirtschaft“
(u.a. Freiheit, offene Märkte, sozialer Ausgleich und Sozialstaatlichkeit)
– erläutern Chancen der Leistungsfähigkeit des marktwirtschaftlichen Systems im Hinblick auf Wachstum, Innovationen und Produktivitätssteigerung
– erklären und bewerten Grenzen marktwirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im Hinblick auf Konzentration und Wettbewerbsbeschränkungen, soziale Ungleichheiten, ökonomische Krisen und ökologische Fehlsteuerungen
– erläutern die Notwendigkeit und Grenzen ordnungs- und wettbewerbspolitischen Handelns
– erörtern das wettbewerbspolitische Leitbild der „Konsumenten- bzw. Produzentensouveränität“ vor dem Hintergrund eigener wirtschaftlicher Erfahrungen und allgemeiner empirischer Resultate (UK)
– beurteilen die Ziele und Ausgestaltungen staatlicher Wettbewerbs- und Ordnungspolitik im Wirtschaftsprozess der Bundesrepublik Deutschland
– bewerten die unterschiedlichen Interessen von Konsumenten und Produzenten im marktwirtschaftlichen System
– beurteilen die jeweilige ethische Verantwortung sowohl von Verbrauchern als auch Herstellern in der Marktwirtschaft
– erkunden und erörtern eigene Handlungsmöglichkeiten zu verantwortlichem, nachhaltigem Verhalten als Konsument
– beurteilen die Aussagekraft des Marktmodells und des Modells des Wirtschaftskreislaufs zur Darstellung und Erfassung von komplexen Wertschöpfungsprozessen aufgrund von Prämissen, aber auch Restriktionen des Modells
– erörtern und bewerten den Zusammenhang von Marktpreis und Wert von Gütern und Arbeit
– bewerten ökonomische Modelle („homo oeconomicus“, „Idealtypus des aufgeklärten Wirtschaftsbürgers“…) hinsichtlich ihrer Aussagequalität zur Beschreibung wirtschaftlicher Realität
– beurteilen divergente Positionen und Vorschläge zur Gestaltung und (Steigerung der) Leistungsfähigkeit der „Sozialen Marktwirtschaft“ mit Blick auf wirtschaftliche Effizienz, Interessensgebundenheit, soziale Gerechtigkeit und Teilhabemöglichkeiten.

Inhaltliche Schwerpunkte:
– Rolle der Akteure in einem marktwirtschaftlichen System
– Ordnungselemente und normative Grundannahmen
– Marktsysteme und ihre Leistungsfähigkeit
– Wettbewerbs- und Ordnungspolitik
– Partizipationsmöglichkeiten

IV. Kernlehrplan „Sozialwissenschaften“ am Städtischen Gymnasium Gütersloh im in der „Q u a l i f i k a t i o n s p h a s e“ („Q1“ und „Q2“)

IV.1. K e r n l e h r p l a n f ü r d i e Stufe QI

I. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Das Auf und Ab der Wirtschaft – Soziale Marktwirtschaft in Deutschland zwischen Wachstum und Krise und die wirtschaftspolitischen Handlungsmöglichkeiten des Staates“
Bezug: IF 4 „Wirtschaftspolitik“, IF 7 „Globale Strukturen und Prozesse“

Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– Die SuS erläutern den wirtschaftspolitischen Basalbegriff der „Konjunktur“ (Definition, Merkmale, Phasen) (SK)
– beschreiben und erläutern das Modell des Konjunkturzyklus auf der Basis der Kategorien „Wachstum“, „Preisentwicklung“, „Beschäftigung“ und „Außenbeitrag“ sowie den ihnen zugeordneten Indikatoren
– benennen die Ziele bundesdeutscher Wirtschaftspolitik (ausgehend vom „StWG“ 1967) und erläutern die Zielkonflikte innerhalb des „Magischen Vierecks“ sowie dessen Erweiterung um die Zielbereiche „soziale Gerechtigkeit“ und „Nachhaltigkeit“
– differenzieren inhaltlich zwischen ordnungs-, struktur- und prozesspolitischen Zielsetzungen und Maßnahmen der (nationalen) Wirtschaftspolitik
– untersuchen und erkennen die unterschiedlichen Ziele und Konzepte von wirtschaftlichen Interessensverbänden wie Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden
– beschreiben und erläutern die Ziele, Instrumente und erstrebten Wirkungen grundlegender wirtschaftspolitischer Konzeptionen wie der „angebotsorientierten“, „nachfrageorientierten“ sowie „alternativen“ Wirtschaftspolitik
– erläutern die Handlungsmöglichkeiten und Beschränkungen (national)staatlicher Wirtschaftspolitik vor dem Hintergrund supranationaler Verflechtungen (EU, WTO, IWF…) sowie weltweiter Krisen in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts
– erörtern unterschiedliche und durchaus kontroverse wirtschaftspolitische Positionen zur Rolle des Staates und seiner Intervention im marktwirtschaftlichen Prozess (UK)
– diskutieren die rechtliche Legitimation staatlichen Eingreifens in die Wirtschaft (Grundgesetz, StWG 1967)
– beurteilen die Reichweite und Realitätstauglichkeit des Konjunkturmodells
– bewerten die Ziele der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Messgrößen im Hinblick auf deren Aussagekraft und die zugrunde liegende Interessen
– erörtern und beurteilen grundlegende kontroverse wirtschaftspolitische Konzeptionen mit Blick auf die ihnen je zugrunde liegenden Prämissen und Wertvorstellungen sowie die möglichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Folgen
– bewerten unterschiedliche Wachstums- und Wohlstandvorstellungen mit Blick auf die Idee der „Nachhaltigkeit“
– diskutieren die Möglichkeiten und Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik vor dem Hintergrund der sich weiterhin globalisierenden Welt des 21. Jahrhunderts
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Konjunktur und Wachstumsschwankungen
– Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland
– Legitimation staatlichen Handelns im Bereich der Wirtschaftspolitik
– Wirtschaftspolitische Konzeptionen
– Bereiche und Instrumente der Wirtschaftspolitik
– Internationale Wirtschaftsbeziehungen

II. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Auf dem Weg in die `Vereinigten Staaten von Europa`? – Potentiale und Krisen des europäischen Integrationsprozesses“
Bezug: IF 5 „Europäische Union“, IF 4 „Wirtschaftspolitik“
Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– Die SuS benennen und erläutern die wesentlichen Entwicklungsschritte und Dimensionen des Prozesses der europäischen Integration nach dem Zweiten Weltkrieg (vgl. die Kategorien der „Erweiterung“ und „Vertiefung“) (SK)
– erläutern wesentliche Motive und Ziele europäischer Integration (Streben nach Frieden, Freiheit, Wohlstand, Sicherheit, weltpolitischer Handlungsfähigkeit eines „Europas“ in einem sich völlig wandelnden System internationaler Beziehungen seit 1989ff.)
– untersuchen Bestandteile des (eigenen) Alltagslebens mit Blick auf Einflüsse durch gesetzliche Vorgaben durch die EU („Ich und die EU“)
– beschreiben und erläutern fallorientiert das komplexe institutionelle Gefüge der EU (Aufbau, Funktionen und Interaktionen der zentralen Institutionen der EU: Rat,
EU-Kommission, EP, EuGH)
– beschreiben und differenzieren unterschiedliche Modelle europäischer Integration („Föderalisten“, „Intergouvermentalisten“, „Europa der Regionen“ ..)
– analysieren mittels eines Fallbeispiels die zentralen Regulations- und Interventionsmechanismen der EU
– untersuchen beispielhaft europäische politische Entscheidungssituationen mit Blick auf den Konflikt zwischen nationalen Eigeninteressen und „europäischem“ Gesamtinteresse
– benennen und erläutern die vier Grundfreiheiten der EU
– analysieren an einem Fallbeispiel (z.B. EURO-Krise 2010ff.) Erscheinungsformen, Ursachen und Strategien zur Lösung europäischer Krisen
– Die SuS bewerten die unterschiedlichen Vorstellungen und Begriffe von Europa (geografisch, politisch, kulturell, wirtschaftlich) (UK)
– erörtern die grundlegenden Normen der EU mit Blick auf deren Notwendigkeit und ihren Konsequenzen für das Leben der Menschen in den Ländern der EU
– beurteilen beispielhaft die Handlungsspielräume einzelner EU-Institutionen
– diskutieren die Chancen und Risiken einer weiteren EU-Erweiterung (z.B. EU-Beitritt der Türkei)
– bewerten die europäische Integration unter den Maßstäben der Sicherung von Frieden und Freiheiten der Bürger in der EU
– beurteilen politische Prozesse in der EU im Hinblick auf regionale bzw. nationale Interessen sowie das Ideal eines europäischen Gesamtinteresses

Inhaltliche Schwerpunkte:
– Historische Entwicklung als wirtschaftliche und politische Union
– EU-Normen, Interventions- und Regulationsmechanismen sowie Institutionen der EU
– Europäischer Binnenmarkt
– Internationale Wirtschaftsbeziehungen
– Europäische Integrationsmodelle
– Strategien und Maßnahmen europäischer Krisenbewältigung
IV.2. K e r n l e h r p l a n f ü r d i e Stufe Q2

I. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Armut im Sozialstaat? Soziale Ungleichheit und gesellschaftlicher Wandel in der Bundesrepublik Deutschland“
Bezug: IF 6 „Strukturen sozialer Ungleichheit, sozialer Wandel und soziale Sicherung“,
IF 4 „Wirtschaftspolitik“, IF 2 „Politische Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten“

Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– Die SuS erläutern Begriffe und Bilder sozialen Wandels sowie eigene Gesellschaftsbilder (u.a. Fotos: Leben der Menschen in Gütersloh um 1900) (SK)
– differenzieren zwischen Dimensionen sozialer Ungleichheit (Bildung, Besitz, Einkommen, Prestige) und ihren jeweiligen Indikatoren
– beschreiben Tendenzen und Merkmale des langfristigen Wandels der Sozialstruktur in Deutschland (von der „Agrargesellschaft“ übe die „Industriegesellschaft“ hin zur „postindustriellen Wissensgesellschaft“) und unterscheiden dabei zentrale Kategorien der Sozialstrukturanalyse („Stand“, „Klasse“ „Schicht“, „Milieu“)
– beschreiben und erläutern zentrale Merkmale und Kriterien von soziologischen Modellen vertikaler und horizontaler Ungleichheit („Klassische“ Ansätze: Marx, Weber, neuere Konzepte: „Zwiebelmodell“, „Hausmodell“, „Modell der SINUS Milieus“)
– erläutern wesentliche Merkmale und Kriterien von Modellen und Theorien sozialer Entstrukturierung (Konzept der Lebenslagen, Beck: Individualisierung „jenseits von Klasse und Schicht“)
– analysieren alltägliche Lebensverhältnisse anhand der Modelle und Konzepte sozialer Ungleichheit
– differenzieren in sozialwissenschaftlich angemessener Form die Kategorie der „Armut“ (absolute und relative Armut, strukturelle Armut…)
– untersuchen an einem Fallbeispiel mögliche politische und ökonomische Verwendungszusammenhänge sozialwissenschaftlicher Forschung (z.B. „Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung“)
– erläutern die Grundprinzipien bundesdeutscher Sozialgesetzgebung und Sozialpolitik
(u.a. Art. 1 und 20 GG, SGB …)
– analysieren beispielhaft sozialstaatliche Handlungskonzepte im Hinblick auf normative und politische Grundlagen (z.B. Leistungs- vs. Sozialprinzip), Interessensgebundenheit sowie deren Finanzierung („Sozialbudget“ in der Bundesrepublik)
– bewerten Tendenzen gesellschaftlichen Wandels aus der Sicht ihrer (zukünftigen) Rollen als abhängig Beschäftigte bzw. Unternehmer (UK)
– beurteilen exemplarisch die Konzepte zur Beschreibung und Erklärung von sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert
– erkennen und beurteilen die politische und ökonomische Verwertung von Ergebnissen der Ungleichheitsforschung in ihrer Interessensgebundenheit
– bewerten die Bedeutung von gesellschaftlichen Entstrukturierungsprozessen für den wirtschaftlichen Wohlstand und den gesellschaftlichen Zusammenhalt
– beurteilen unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten zu knappen Ressourcen und deren Rechtfertigung im Licht des Sozialstaatsgebots und des Gebots des Grundgesetzes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Erscheinungsformen und Auswirkungen sozialer Ungleichheit
– Sozialer Wandel
– Theorien und Modelle sozialer Ungleichheit
– Sozialstaatliches Handeln
– Konjunktur- und Wachstumsschwankungen
II. Thema/Unterrichtsvorhaben: „Eine Welt oder Weltrisikogesellschaft? – Internationale Beziehungen, der Kampf um Friedenssicherung und Menschenrechte in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts“

Bezug: IF 7 „Globale Strukturen und Prozesse“, IF 4 „Wirtschaftspolitik“
Konkretisierte Kompetenzerwartungen:
– Die SuS erläutern die Friedensvorstellungen und Konzepte unterschiedlicher Ansätze der Konflikt- und Friedensforschung (u.a. „strukturelle Gewalt“, „“positiver Frieden“) (SK)
– analysieren fallbezogen Erscheinungsformen, Ursachen und Strukturen internationaler Konflikte, Krisen und Kriege
– erläutern exemplarisch die Bedeutung der Grund- und Menschenrechte („UN-Menschenrechtserklärung“ von 1948) sowie der Demokratie im Rahmen der internationalen Sicherheits- und Friedenspolitik
– kennen und erläutern die Ziele, den Aufbau und die Arbeitsweise der UNO
– erläutern die wesentlichen Dimensionen der Globalisierung am Beispiel gegenwärtiger Veränderungsprozesse
– untersuchen politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen der Globalisierung (u.a. Migration, nachhaltige Entwicklung, Klimawandel)
– analysieren internationale Handels- und Finanzbeziehungen im Hinblick auf elementare Erscheinungsformen, Abläufe, Akteure (u.a. IWF, WB, WTO) und Einflussfaktoren
– erläutern die Standortfaktoren des Wirtschaftsstandortes Deutschland mit Blick auf den regionalen, europäischen und globalen Wettbewerb
– beurteilen unterschiedliche Friedensvorstellungen und Konzepte der Friedensforschung mit Blick auf ihre „realitätstaugliche“ Reichweite und Interessensgebundenheit (UK)
– erörtern fallbezogen internationale Friedens- und Sicherheitspolitik im Hinblick auf (die Durchsetzbarkeit) der Menschenrechte, der Demokratievorstellungen sowie auf Interessen- und Machtkonstellationen
– bewerten beispielhaft die Strukturen und Arbeitsmöglichkeiten bzw. –grenzen der UNO unter den Maßstäben der Legitimität und Effektivität
– diskutieren die Konkurrenz von Ländern und Regionen um die Ansiedlung von Unternehmen im Hinblick auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Konsequenzen.
Inhaltliche Schwerpunkte:
– Internationale Friedens- und Sicherheitspolitik
– Beitrag der UNO zur Konfliktbewältigung und Friedenssicherung
– Internationale Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie
– Internationale Wirtschaftsbeziehungen
– Merkmale, Dimensionen und Auswirkungen der Globalisierung
III. Zusatzkurse (in der Stufe Q2) berücksichtigen in den beiden Halbjahren alle drei Teildisziplinen des Fachs Sozialwissenschaften, aus denen die Lehrkräfte ausgehend von Lernendeninteressen, Schulprogrammschwerpunkten und Aktualität verschiedene Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte des Kernlehrplans auswählen. Dabei werden alle vier Kompetenzbereiche des Fachs angemessen berücksichtigt.

V. Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung im Fach Sozialwissenschaften am Städtischen Gymnasium Gütersloh
Grundsätze und Vorgehensweisen:

V.1. Erfolgreiches Lernen vollzieht sich kumulativ (Kompetenzerwartungen im Kernlehrplan mit ansteigender Progression und Komplexität von der EF hin zu Q2
und Abitur!)

V.2. Leistungsbewertung ist durchgängig kompetenzorientiert (angemessene Form der Berücksichtigung aller vier Dimensionen der Kompetenzorientierung in der gesamten Oberstufe, keine grundsätzliche Vorrangstellung eines einzelnen Kompetenzbereiches;
vgl. KLP SW, 2013, S. 78f.)

V.3. Leistungsbewertung muss transparent sein, die Kriterien für die Notengebung werden den SuS zu Beginn eines Halbjahres mitgeteilt, Korrekturen und Kommentierungen für schriftliche als auch mündliche Schülerleistungen sollen – in je geeigneter Form – für die Lernenden Erkenntnisse und Hilfestellungen für individuelle Lernfortschritte ermöglichen.

V.4. Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“
Klausuren im Fach Sozialwissenschaften (ggf. ersetzt durch eine Facharbeit in Q1!) sind ein „klassisches“ Instrument der Leistungsbewertung (zwei Klausuren pro Halbjahr) und dienen im Fortgang der Oberstufenlaufbahn der Lernenden zunehmend auch dazu, auf die inhaltlichen und formalen Anforderungen des Zentralabiturs vorzubereiten. Für die SuS wird durch die Verwendung kriteriengeleiteter Bewertungsbögen (analog zu den „Erwartungshorizonten“ der Aufgabenbeispiele des Zentralabiturs!) ein angemessenes Maß an Transparenz der Notenfindung bewirkt. Überdies erhalten die SuS in der Qualifikationsphase eine kommentierte Übersicht über die inhaltliche Obligatorik des Faches „Sozialwissenschaften“ sowie über die im Zentralabitur des Faches „Sozialwissenschaften“ verwendeten Operatoren, ebenso sind die SuS im Laufe der Qualifikationsphase mit den vier Aufgabenarten der schriftlichen Prüfung im Abiturfach „Sozialwissenschaften“ (vgl. VI bzw. KLP SW, 2013, S. 85) vertraut zu machen.

V.5. Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht/Sonstige Mitarbeit“
Zu den üblichen Bestandteilen der „Sonstigen Leistungen“ zählen unterschiedliche Formen der selbstständigen und kooperativen Aufgabenerfüllung, Beiträge zum Unterricht, punktuell abgerufene Leistungsnachweise (z.B. schriftliche Übung), von Schülern vorbereitete und in den Unterricht eingebrachte Beiträge zur Unterrichtsarbeit (z.B. Referat, Protokoll, Präsentation, Portfolio). Überprüfungsformen der Kompetenzentwicklung der Lernenden können in variabler Form im Unterricht eingesetzt werden (mündlich, schriftlich, praktisch); folgende Formen der Überprüfung sind denkbar: Darstellungsaufgaben; Analyseaufgaben; Erörterungsaufgaben; Gestaltungsaufgaben; Handlungsaufgaben
(vgl. KLP SW, 2013, S. 81f.).

V.6. Besondere Lernleistung
Die SuS können in ihrer Gesamtqualifikation eine besondere Lernleistung erbringen, die im Rahmen oder Umfang eines mindestens zwei Halbjahre umfassenden Kurses erbracht wird. Als besondere Lernleistung können ein umfassender Beitrag aus einem von den Ländern geförderten Wettbewerb, die Ergebnisse des Projektkurses oder eines umfassenden fachlichen oder fachübergreifenden Projektes gelten. Über die spezifischen Bedingungen der Durchführung einer fachbezogenen besonderen Lernleistung entscheidet die Schulleitung in Abstimmung mit den betroffenen Fachkollegen/innen. (Vgl. KLP SW, 2013, S. 86)

VI. Abiturprüfung im Fach Sozialwissenschaften

VI.1. Schriftliches Abitur:
Die Aufgabenstellungen und Materialien für die schriftliche Abiturprüfung im Fach Sozialwissenschaften werden seit 2007 (wie für alle anderen Abiturfächer auch) landesweit zentral gestellt! Alle Aufgaben entsprechen in jedem Abiturjahrgang den öffentlich einsehbaren Konstruktionsvorgaben (vgl. Internetseite des Schulministeriums NRW!) und verwenden die fachspezifischen Operatoren, die den SuS im Laufe der Oberstufe (z.B. bei Klausuren, s.o.!) durchgängig vermittelt werden. Den SuS wird ebenfalls im Fortgang des Oberstufenunterrichts das Bewertungsschema für die schriftliche Abituraufgabe, wobei die SuS von drei im Fach „Sozialwissenschaften“ zur Auswahl stehenden Themenvorschlägen einen auszuwählen und zu bearbeiten haben, mitgeteilt: die „Verstehensleistung“ (Summe der Bearbeitung der drei „Anforderungsbereiche I bis III“ etwa in Form der Abfolge der Aufgabenteilleistungen „Darstellung“ – „Analyse“ – „Erörterung“ bzw. „Gestaltung“) wird im schriftlichen Abitur im Fach Sozialwissenschaften mit maximal 100 Punkten bewertet, die „Darstellungsleistung“ hingegen mit maximal 20 Punkten, die optimale Punktezahl beläuft sich mithin auf 120 und entspricht der Note „sehr gut plus“.
Für die schriftliche Abiturprüfung im Fach Sozialwissenschaften sind folgende Aufgabenarten zugelassen:
A) Analyse – Darstellung – Erörterung
B) Darstellung – Analyse – Erörterung
C) Analyse – Darstellung – Gestaltung
D) Darstellung – Analyse – Gestaltung

VI.2. Mündliches Abitur
Im Unterschied zum schriftlichen Abitur werden die Aufgaben für die mündliche Prüfung dezentral durch den jeweiligen Fachprüfer gestellt, dieses geschieht in Absprache mit dem zuständigen Fachprüfungsausschuss (zwei weitere von der Schulleitung ausgewählte Kollegen/innen aus der Fachgruppe an der Schule). Die Aufgaben für die mündliche Prüfung müssen so gestellt werden, dass sie inhaltlich hinreichend breit angelegt sind und sich nicht lediglich auf den Unterricht eines Kurshalbjahres beschränken. Im mündlichen Abitur hat der Schüler keine Auswahlmöglichkeit. Der Fachprüfer muss den Erwartungshorizont der jeweiligen Aufgabenstellung mit dem FPA abstimmen. Nach einer Vorbereitungszeit von dreißig Minuten dauert die Prüfung sodann mindestens 20 Minuten und maximal 30 Minuten, im ersten Prüfungsteil soll der Prüfling selbstständig die erarbeiteten Ergebnisse zur vorgegebenen Aufgabe in einem freien Vortrag darstellen (Vortrag des Kandidaten), im zweiten Teil werden in einem Prüfungsgespräch größere fachliche und fachübergreifende Zusammenhänge angesprochen. Abschließend erteilt der Prüfungsausschuss nach Aussprache die Note für die mündliche Abiturprüfung, wobei folgende Kriterien der Notenfindung für die mündliche Prüfungsleistung zugrunde liegen: sicheres geordnetes Wissen; Vertrautheit mit der Arbeitsweise des Faches; Verständnis und Urteilsfähigkeit; selbstständiges Denken; Sinn für die Zusammenhänge des Faches; Darstellungsvermögen; für den zweiten Prüfungsteil (Prüfungsgespräch) gelten zusätzlich folgende Kriterien: richtiges und schnelles Erfassen der Fachfragen; sach- und adressatengerechte Antworten; Erkennen und Erläutern von Schwierigkeiten; Einbringen und Verarbeiten von weiteführenden Fragestellungen.