30.08.2022 (älterer Beitrag)

Abschluss des Projektkurses „Erinnerungskultur“

Am sogenannten „Drielandenpunt“ in der Nähe von Aachen treffen Belgien, die Niederlande und Deutschland aufeinander. Dieser Ort symbolisiert somit bestens den Inhalt des diesjährigen Projektkurses „Erinnerungskultur am Beispiel des Ersten Weltkrieges - AMIKEJO“ – geplant war er als gemeinsames Projekt der Erinnerungsregion Westflandern, der belgischen OKAN-Schule Roeselare, des Candae-Colleges Duiven und des SG.

Der erste Teil des Projektes umfasste eine gemeinsame Exkursion nach Westflandern, an die Schauplätze des ersten Weltkrieges (Artikel zur Westflandern-Exkursion), den zweiten Teil sollte ein gemeinsamer Besuch in der ostbelgischen Region rund um Kelmis darstellen. Einige terminliche, auch coronabedingte Verschiebungen verhinderten allerdings, das Projekt mit unseren Partnern zu Ende zu bringen, so dass der Kurs vom SG allein nach Aachen reiste und dort nicht nur den Dreiländerpunkt besuchte, sondern auch das kleine Örtchen Kelmis, das ehemalige Neutral-Moresnet, mit dem wir uns im Kurs besonders beschäftigt hatten. Das heutige Kelmis gab den Namen für das schulübergreifende Projekt vor -AMIKEJO, auf Esperanto „Ort der Freundschaft“. Denn in Neutral-Moresnet entstand nach dem Wiener Kongress eine neutrale Region, geprägt durch den Bergbau, abgebaut wurde vornehmlich Galmei für Messing, später Zink. Der neutrale Status rief die Anhänger der Esperanto-Bewegung auf den Plan, die vorhatten, Neutral-Moresnet zu einem neutralen Esperanto-Staat umzustrukturieren. Der Erste Weltkrieg kam dazwischen, und im Anschluss erlebte das kleine Fleckchen Erde eine bewegte Geschichte, mal gehörte es zu Belgien, mal zum Deutschen Reich, aber auch heute noch betonen die Bürger Kelmisˋ, die zur deutschsprachigen Minderheit in Belgien gehören, gerne ihre unabhängige Haltung und berufen sich dabei auf die Geschichte ihrer Heimat, in der es nicht untypisch war, mehrmals die Nationalität zu wechseln ohne dabei den Wohnsitz zu ändern.

Die Exkursion gab uns nochmal neue Einblicke in die Besonderheit der europäischen Geschichte und stellte somit einen gelungenen Abschluss des Projektes „AMIKEJO“ dar, auch wenn wir uns die beiden anderen Schüler:innengruppen vor Ort gewünscht hätten.

Zum Glück konnte zuvor noch ein gemeinsamer Abschluss geschafft werden: per Teams-Konferenz verabschiedeten sich die drei Gruppen voneinander, jede Gruppe hatte sich dafür noch einen Beitrag überlegt, um sich gebührend zu verabschieden. Zudem sahen alle zum ersten Mal den Film, der während der ersten Exkursion von der Erinnerungsregion Westflandern angefertigt worden war.

In unserer Schule wird es nun ein ständiges Zeichen des AMIKEJO-Projektskurses geben: Eine Leinwand im 1. OG des OS-Gebäudes zeigt ein Peace-Zeichen, gebildet im letzten November von allen Teilnehmern der Westflandern-Exkursion, ebenso findet sich ein Zitat eines Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, das besonders mit Blick auf den Ukraine-Krieg nichts an Aktualität eingebüßt hat, und ein QR-Code, hinter dem sich das oben beschriebene Video versteckt.

So bleibt AMIKEJO immer präsent – ein Ort der Freundschaft, und ein gutes Beispiel für friedliches Miteinander in Europa.

Projektvideo: