16.09.2021 (älterer Beitrag)

„Crash-Kurs-NRW“ – Verkehrsunfallprävention bewegt Schüler*innen nachhaltig

Eine interessante Aufklärungs- und Präventionsveranstaltung fand für die Jahrgangsstufen Q1 und Q2 am 08.09.2021 in der Aula des SG statt. Im Mittelpunkt standen die Verkehrsunfallprävention und die Schilderung von Gefahren und deren Folgen im Straßenverkehr.

Das Programm „Crash-Kurs-NRW“ wurde von der Polizei NRW in Zusammenarbeit mit den Schulen erarbeitet und hat zum Ziel, die Zahl von Verkehrsunfällen, vor allem mit beteiligten jungen Erwachsenen, nachhaltig zu verringern.

Die Zahlen der Verkehrsstatistik sind durchaus alarmierend. In Nordrhein-Westfalen ereignen sich jedes Jahr etwa 550.000 Verkehrsunfälle, bei denen rund 500 Menschen getötet werden. Junge Fahrer*innen zwischen 18 und 24 Jahren sind dabei überproportional oft beteiligt, fast 100 Todesopfer gibt es allein in dieser Altersstufe jedes Jahr. Viele tödliche Unfälle passieren, weil Jugendliche nicht angeschnallt sind, viel zu schnell fahren oder der Fahrer oder die Fahrerin alkoholisiert ist. Auch die Benutzung des Handys am Steuer spielt eine immer größere Rolle bei Unfällen. Die Polizei appellierte daher an die Schüler*innen, nachzudenken bevor sie in ein Auto steigen, und strebt mit der Veranstaltung „Crash-Kurs NRW“ neue Wege an, um diese Zahlen nachhaltig zu senken.

Zu bewegenden Bildern der Unfallstellen schilderten Polizeibeamt*innen ihre Eindrücke und Erfahrungen bei der Aufnahme eines schweren Verkehrsunfalls. Ein Seelsorger der Freiwilligen Feuerwehr machte eindringlich auf die Folgen für die Opfer und auch ihr Umfeld aufmerksam und appellierte an die Schüler*innen, nicht gedankenlos zu agieren. Die anwesende Notfallseelsorgerin forderte die Veranstaltungsteilnehmer*innen auf, die Augen zu schließen und eine fiktive Situation, das Überbringen einer Unfallnachricht, so „mitzuerleben“ und sich einzufühlen. Besonders die Schilderungen einer Mutter, die von ihrer verunglückten Tochter berichtete und auch Fotos von ihr zeigte, gingen den Schüler*innen nahe. Einige verließen die Veranstaltung, wurden dann durch das Beratungsteam der Schule und den Schulsozialarbeiter, die die Veranstaltung begleiteten, betreut. Somit war der Untertitel der Veranstaltung, „Realität erfahren. Echt hart.“, mit Sicherheit passend gewählt, denn die geschilderten Tatsachen waren schockierend und bedrückend, aber eben genau das, was man sich vergegenwärtigen sollte, nämlich Realität. In einer Feedback-Umfrage nach der Veranstaltung gaben die meisten Teilnehmer*innen an, die Veranstaltung sei sinnvoll und gut organisiert gewesen, ebenso waren die teilnehmenden Personen überzeugend, und ihre Schilderungen wurden als hilfreich bezüglich einer Veränderung des eigenen Verhaltens wahrgenommen. Eine überwältigende Mehrheit sprach sich dafür aus, diese Veranstaltung in zwei Jahren für die nächsten Jahrgänge zu wiederholen, auch wenn die psychische Belastung durchaus vorhanden war.

Die Ergebnisse der Umfrage, aber auch die Reaktionen während und kurz nach der Veranstaltung lassen vermuten, dass das Programm „Crash-Kurs NRW“ bei unserer teilnehmenden Schülerschaft zu großen Teilen Eindruck hinterlassen hat und vielleicht einen Beitrag zu (noch) mehr Vorsicht und Umsicht in Bezug auf Unfallvermeidung leisten wird.

von Charlotte Läzer