Distanzunterricht am SG – Motor der Unterrichtsentwicklung

Das neue Jahr hat für die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler des SG begonnen, wie das alte geendet hat: statt Präsenzunterricht in der Schule ist Online-Unterricht vor dem heimischen Endgerät angesagt. Doch dank der bisherigen Erfahrungen und eines gut funktionierenden Supportsystems sind die SG‘ler mittlerweile mit einer solchen Verlängerung nicht mehr zu schocken.

Das Lehren und Lernen auf Distanz ist seit Beginn des Schuljahres an unserer Schule klar geregelt: Unterricht findet in Videokonferenzen oder Wochenaufgaben statt, die Verhaltensregeln in diesen Runden sind eindeutig kommuniziert und es werden verschiedene digitale Wege des Lehrer-Schülerfeedbacks genutzt. Der Unterrichtsablauf orientiert sich am Stundenplan und alle haben Zugriff auf die Programme von Office365, im Umgang damit wurden zuerst Lehrer*innen und dann Schüler*innen noch vor den Sommerferien geschult. Die dafür notwendigen Fortbildungen wurden ausschließlich intern organisiert. „Glücklicherweise haben wir in unserem großen Kollegium eine ganze Reihe von Experten, deren tiefgreifendes Know-how uns hier schnell und unkompliziert weiterbringt. Im Zuge der Corona-Pandemie waren wir quasi gezwungen ins Digitale zu wechseln. Durch die Umstellung auf Microsoft Teams haben wir einen Sprung gemacht, Unterricht neu zu denken und mit der digitalen Welt zu kombinieren“, sagt Pascal Laske vom Support-Team des SG.

Schon seit dem Frühjahr 2020 schulen die zehn engagierten Lehrer*innen ihre Kolleg*innen neben ihren unterrichtlichen Tätigkeiten im Umgang mit den verschiedenen Programmen. In Online-Seminaren, Erklärvideos, schriftlichen Anleitungen und offenen Sprechstunden unterstützen sie bei Fragen sowie technischen und systemischen Schwierigkeiten auf möglichst kurzem Weg. „Unsere Gruppe arbeitet bis heute Hand in Hand ohne große Absprachen. Die Bereitschaft ist groß, die Digitalisierung an unserer Schule voran zu treiben. Welche Dynamik sich da entwickelt, war uns aber auch nicht klar: Die Kolleg*innen sind mittlerweile derart wissbegierig und neugierig, dass wir echt schauen müssen, bei den Fragen hinterherzukommen“, erklärt Julius Lucas die Zusammenarbeit des Teams. Bei zusätzlichen freiwilligen Abendterminen tauschen die Lehrer*innen sich regelmäßig aus, um neue Ideen durchzusprechen und zu testen. „Wir sind jetzt mit dem Kollegium auf einem sehr hohen Niveau angelangt und blicken mit Spannung auf die Veränderungen, die an unserer Schule noch eintreten“, so Lucas.

Bei der Umsetzung dieser neuen Wege des Lehrens und der Wissensvermittlung entstehen an vielen Stellen Highlights, kreative Ergebnisse und besondere Unterrichtsmomente, die den manchmal einsamen Alltag zu Hause erhellen. Eine solche Möglichkeit sind Kahoot-Quizze, bei denen die Schüler*innen gegeneinander antreten und die Fragen möglichst richtig und schnell beantworten müssen. „Dieser Wettbewerbscharakter macht den Schülern unglaublich Spaß und sie wollen natürlich gewinnen“, erklärt Sarah Winnemöller, Lehrerin für Französisch und Englisch. Andere Möglichkeit der Abwechslung sind sportliche Challenges, physikalische Experimente oder das gemeinsame Musizieren am eigenen PC. Aber auch kreative Aufgaben wie das Erstellen von Comics, Weihnachts-Windlichtern oder englische Gedichte zum Thema „My daily routine - if it isn't Corona“ motivieren die Schüler*innen zu Hause, sich mit Unterrichtsinhalten auseinanderzusetzen.

Trotz dieses enormen Fortschritts in relativ kurzer Zeit stellen die Technik und auch der Umgang mit digitalen Medien alle Beteiligten immer wieder auch vor Herausforderungen. Mal funktioniert das WLAN nicht wie es soll, mal hakt das System und vergangene Woche wurden – sogar deutschlandweit – einzelne Videokonferenzen durch externe Teilnehmer gestört. Diese Störungen konnten zumindest am SG aufgrund des gut funktionierenden Supportsystems und der Vernetzung wichtiger schulischer Aufgabenfelder und Gremien innerhalb kürzester Zeit behoben werden. So setzt Schulleiter Axel Rotthaus neben der technischen Sicherung vor allem auch auf Aufklärung: „Wir haben unsere Medienscouts darauf angesetzt. Die haben die Schüler mit dem Thema vertraut gemacht und die Risiken erläutert.“ Auch die SV ruft zu einem verantwortlichen Umgang mit Videokonferenzen auf: Statement der SV

Insgesamt fällt die Einschätzung des Distanzlernens bei allen Beteiligten positiv aus: Neben der größeren Selbstständigkeit und Flexibilität in Zeitplanung und Aufgabeneinteilung schätzen die Schüler*innen das entspanntere Arbeiten und die Möglichkeiten für längerfristige Projekte. Die Videokonferenzen werden als sehr gewinnbringend empfunden, so dass das Team der Schülervertretung klare Worte zu den Störungen findet: „Die Videokonferenzen über Microsoft Teams sind ein großer Fortschritt, den wir nicht verlieren wollen. Der Online-Unterricht hilft uns und ist ein großer Fortschritt, wenn wir uns vorstellen, wie kompliziert und unpersönlich die Verteilung von Aufgaben über Moodle früher war. Die Videokonferenzen am SG sind eine gute und mittlerweile etablierte Möglichkeit, um die für uns alle schwierige Zeit des Distanzunterrichts bestmöglich zu meistern.“ In ihrem offiziellen Statement, das auf der Homepage zu lesen ist, rufen sie aus diesem Grund noch einmal zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Recht am eigenen Bild auf und zeigen sich dem Engagement der Schulleitung und dem Kollegium dankbar gegenüber.

Miriam Grundmeier