Kathrin Schrocke: Bunte Fische überall
Quelle: buchhandel.de
Barnies Leben ist alles andere als unkompliziert. Sie wird von zwei Vätern großgezogen, die auch noch erschreckend technikfeindlich sind. Zum 13. Geburtstag schenken sie ihr kein Smartphone, sondern ein Tagebuch! Darin erzählt Barnie von ihrem chaotischen Leben, besonders von dem Baby-Projekt in der Schule. Zusammen mit ihrem Schwarm Sergej muss sie sich rund um die Uhr um eine Babypuppe names Herbie kümmern. Dabei stellt sich leider heraus, dass Sergej doch nicht so lässig ist, wie gedacht…
Ein herrlich komischer Jugendroman, empfohlen für alle ab 12 Jahren
184 Seiten, Mixtvision 2021
Lauren Wolk: Echo Mountain – Ellie geht ihren eigenen Weg
Quelle: buchhandel.de
Ellie und ihre Familie leben fernab der Stadt in der Wildnis des Echo Mountain. Zwischen den hohen Tannen, rauen Felsen und reißenden Bergbächen ist Ellie glücklich – bis zu jenem Tag, als ihr Vater einen Unfall hat, für den sie verantwortlich gemacht wird. Fest entschlossen nicht untätig abzuwarten, sondern ihm zu helfen, begibt sie sich auf die Suche nach einem Heilmittel.
Eine großartige Geschichte über ein Mädchen, das voll unbändiger Liebe ihre Verantwortung für die Familie wahrnimmt.
Ab 12 Jahren
382 Seiten, Hanser Verlag, 2020
Empfohlen von Brigitte Blum
Kathleen Vereecken: Alles wird gut, immer
Quelle: buchhandel.de
Die 12-jährige Alice und ihre Geschwister halten die ganze Welt in Händen, eine verheißungsvolle Welt, voller Vorfreude und voller Leben, in Flandern im Sommer 1914.
Tante Anna aus Brüssel ist sicher: „Es wird keinen Krieg geben.“ und auch der Vater meint: „Das ist die sicherste Ecke Belgiens, wenn nicht auf der ganzen Welt.“ Mutters „Alles wird gut, immer“ besiegelt diese Zuversicht. Dennoch bewegen sich die Erwachsenen langsamer, tuscheln, werden nervös. Wenig später ziehen die ersten Flüchtlinge durch die Stadt. „Sie kamen mit Wagen voller Töpfe und Pfannen, Decken und Matratzen. Männer, Frauen und Kinder. Natürlich kamen sie zu uns, zum sichersten Ort der Welt.“
Doch im Krieg bleibt kein Ort sicher. Er kommt auch zu Alice, ganz nah, greift mit grausamen Fingern in ihr Leben und in ihre Familie.
Alice erzählt uns ihre Geschichte in leichten, kindlichen Sätzen. Fast unbeschwert berichtet sie von Kriegsgräueln und Flucht. Wenn wir mit ihr Giftgas und Granatenhagel durchleben, bleibt die Zuversicht, die Hoffnung. Alice stellt gar nicht die Frage, ob es weitergeht. Es muss. Was sonst? Alles wird gut, immer!
Alices Geschichte ist eine zeitlose Geschichte von Krieg und Flucht, Hoffnung und Zusammenhalt in der Familie. Darüber, wie schön die Welt trotz allem ist. Durch Alices Augen sind wir mittendrin, flüchten mit, fühlen mit. Das weckt Empathie, das weckt hoffentlich Verständnis für Menschen, die heute ähnliches erfahren. Für Menschen, die auch einfach nur den sichersten Ort auf der Welt suchen, für sich und ihre Familien.
Ein beeindruckender Kinderroman für alle ab 10 Jahren
Alice gab es übrigens wirklich. Als Kathleen Vereecken das Flanders Field Museum besuchte, beeindruckte sie die Geschichte der 11-jährigen Jeanne Mesdom so sehr, dass daraus dieser Roman entstand. Bei Stadtführungen durch Ypern kann man auf Jeannes Spuren wandeln.
131 Seiten, Gerstenberg 2021, mit Bildern von Julie Völk
Empfohlen von Brigitte Blum
Susin Nielsen: Adresse unbekannt
Quelle: buchhandel.de
Wohnen in einem alten Minibus – Felix findet die Idee absolut cool. Dass das Ganze aus Geldnot passiert, weil seine Mutter keinen Job findet, stört ihn nicht. Außerdem hat er seinen Kopf gerade ganz woanders: Immer wenn er Winnie sieht, überkommt ihn ein wohliges Kribbeln im Bauch.
Als sich aber die finanziellen Probleme seiner Mutter immer mehr zuspitzen, wird Felix klar, dass er selbst etwas tun muss, um seine Wohnsituation, die im drohenden Winter immer unangenehmer wird, zu ändern. Dabei erfährt er, dass er sich auf seine Freunde verlassen kann!
Spannend und voller Situationskomik erzählt die preisgekrönte kanadische Autorin in diesem Kinderroman ab 12 Jahren von der brüchigen Sicherheit in unserer Gesellschaft und davon, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.
284 Seiten, Verlag Urachhaus, 2020
Empfohlen von Brigitte Blum
Michael Wolffsohn: Wir waren Glückskinder – trotz allem
Quelle: buchhandel.de
Eine deutschjüdische Familiengeschichte, die Glück im schrecklichsten Unglück hatte – erzählt für Kinder ab 11 Jahren.
Thea Saalheimer, die Mutter des Autors, ist siebzehn, als sie mit ihrer Familie noch vor Beginn des Zweiten Weltkrieges vor dem Naziterror nach Tel Aviv flieht. Dort verliebt sie sich in Max Wolffsohn, seinen Vater, und baut mit ihm in Israel ein neues Leben auf. Fünfzehn Jahre später kehrt die junge Familie ins Nachkriegsdeutschland, das Land der Täter zurück.
Das Schicksal seiner Eltern und seine eigene Kindheit schildert der Autor sehr berührend und äußerst kenntnisreich.
Dieses Buch hätte ein Außenstehender so nie schreiben können. Michael Wolffsohn hat bereits 2017 eine Version für Erwachsene geschrieben. Jetzt war es ihm ein großes Anliegen, diese Geschichte seinen Enkeln zu erzählen, in einfachen und klaren Worten und mit viel Humor.
Sehr empfohlen!
230 Seiten, dtv 2021
Empfohlen von Brigitte Blum
Franca Düwel: Überleben für Anfänger
Quelle: buchhandel.de
Mias Leben ist zum Albtraum geworden. Sie wird nicht nur in der Schule gemobbt, sie ist auch unglücklich in Nael verliebt. Zudem ist sie fest davon überzeugt, dass sie von einem schwarzen Volvo verfolgt wird und dass ihr Vater heimlich beim israelischen Geheimdienst arbeitet. Doch keiner will ihr glauben. Als sie dann auch noch von ihren Eltern auf ein Survival Camp mitten im Atlantik geschickt wird, wo sie drei Wochen mit fünf anderen Jugendlichen auf einer einsamen Insel ohne Internet verbringen muss, spitzt sich ihr Leben immer weiter zu.
Ein wahres Gefühlsgewitter und ein spannender E-Mail- und Tagebuchkrimi, dem sich keiner entziehen kann. Denn Mias Geschichte ist so intensiv wie das echte Leben und ihre Ängste sehr viel realer als gedacht.
437 Seiten, Arena 2020
Wolfgang Korn: Lauf um dein Leben – Die Weltreise der Sneakers
Quelle: buchhandel.de
Ein spannendes Jugendbuch über die Suche nach einem Paar Sneakers und zugleich eine kenntnisreiche Recherche-Reise zur Globalisierung.
Als auf dem Stadtmarathon in Berlin ein ungewöhnliches Paar Sneakers gefunden wird, beginnt für einen Reporter ein zweites Wettrennen: Er soll als Erster herausfinden, wer die Schuhe getragen hat, wo sie hergestellt wurden und wer sie entworfen hat. Seine Reise führt ihn von deutschen Marken-Turnschuh-Erfindern zu Produktpiraten in China bis zu Billiglohnarbeitern in Äthiopien.
Er deckt auf, wie der Kampf um Rohstoffe und billige Produktionsweisen den komplexen Welthandel rund um den Globus bestimmen. So werden Hintergründe und Zusammenhänge der Globalisierung in dieser äußerst packenden Geschichte für Jugendliche ab 12 Jahren sehr gut verständlich.
231 Seiten, Hanser 2019
Judith Burger: Gertrude grenzenlos
Quelle: buchhandel.de
Wer heißt denn schon Gertrude?! Gertrude ist neu in Inas Klasse und sie ist anders als alle Mädchen, die Ina kennt: Sie trägt Westklamotten, ihr Lächeln haut einen um und niemand hat so klare blaue Augen. Aber Gertrude ist auch deshalb anders, weil ihr Vater Dichter ist und die Familie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Damit sind sie in den späten 1970er-Jahren in der DDR Staatsfeinde. Nicht nur die Schule ist gegen ihre Freundschaft, auch Inas Mutter macht sich große Sorgen. Alles gerät aus den Fugen. Was soll man machen, wenn man die Freundin fürs Leben gefunden hat, aber alles so kompliziert ist? Ina und Gertrude schmieden einen Plan: Kommando Rose, um ihre Freundschaft gegen alle Widerstände leben zu können. Eine Geschichte über eine große Freundschaft – einfühlsam, direkt und mitreißend erzählt.
Mit einem Glossar und einem erklärenden Nachwort, das jungen Menschen ab 10 Jahren diese Zeit sehr gut nahebringt.
235 Seiten, Gerstenberg 2018
Kirsten Boie: Für immer Sommerby
Quelle: buchhandel.de
Der dritte Sommerby-Band ist endlich da und es weihnachtet sehr. Martha und ihre ganze Familie verbringen in diesem Jahr ihre Weihnachtsferien bei Oma Inge und alle sind schon in großer Vorfreude. Als es dann kurz vor Weihnachten auch noch anfängt zu schneien, scheint alles perfekt zu sein. Aber plötzlich sind sie eingeschneit und dann fällt auch noch der Strom aus. Wie gut, dass Oma Inge noch einen alten Kachelofen und einen gusseisernen Herd hat! Die Lage wird trotzdem immer dramatischer, sie müssen alle zum Melken bei Nachbar Hinnerk ausrücken, denn seine Kühe stehen brüllend im Stall. Und dann verschwindet auch noch Mats …
345 Seiten, Oetinger 2021
Marianne Kaurin: Irgendwo ist immer Süden
Quelle: buchhandel.de
Vielleicht sind die besten Sommerferien die, von denen du dachtest, es würden die schlimmsten werden?
Alle verreisen in den Sommerferien ins Ausland. Nur Ina bleibt zu Hause – dabei hätte sie so gerne auch spannende Urlaubspläne. Und plötzlich hört sie sich vor ihrer Klasse sagen, sie würde in den Süden fahren. Damit die Lüge nicht auffliegt, bleibt Ina in den Ferien von morgens bis abends in ihrem Zimmer, bei brütender Hitze. Bis Vilmer, der Neue aus der Klasse, sie am Fenster entdeckt und ihr einen verrückten Vorschlag macht.
Ina möchte so gerne auch zu den Coolen und Beliebten der Klasse 6a gehören, aber das ist schwierig, denn ihre Mutter hat im Moment nicht viel Geld und sie können sich weniger leisten als ihre Klassenkameraden. Als sie Vilmer kennenlernt und die beiden gute Freunde werden, wird Ina immer klarer, was bei einer Freundschaft wirklich zählt: gegenseitige Ehrlichkeit und Offenheit, und nicht immer nur auf Äußerlichkeiten schauen.
Eine ganz besondere Freundschaftsgeschichte für alle ab 10 Jahren, die ich nur empfehlen kann!
228 Seiten, Atrium Verlag 2020
Empfohlen von Brigitte Blum
Saci Lloyd: The Carbon Diaries – Euer schönes Leben kotzt mich an
Quelle: buchhandel.de
Laura Brown kann es nicht fassen: Die britische Regierung erlässt ein Gesetz zum Schutz der Umwelt. Alle müssen von nun an mit einer CO2-Card für ihren Luxus bezahlen. Urlaub auf Ibiza, ein warmer Winterabend vor dem Fernseher, Tanzen in der Disko mit Lichtshow, Eiswürfel im Drink – das alles gehört der Vergangenheit an. Auch Lauras Bandproben mit den Dirty Angels. Doch es kommt schlimmer, denn Stromausfälle, Wirbelstürme und Überschwemmungen sind an der Tagesordnung. Und plötzlich zählt nur noch eines: Überleben.
Klimawandel betrifft uns alle! Saci Lloyd zeigt eindrucksvoll die Auswirkungen einer globalen Katastrophe auf. Eine Geschichte, die wachrüttelt!
Ab 12 Jahren
347 Seiten, Arena 2021
Alex Pohl: Forever Ida – Und raus bist du
Quelle: buchhandel.de
Nachdem Adi in der Schule so stark gemobbt wird, dass ihre Seele zerbricht, sehen ihre Eltern keine andere Möglichkeit und ziehen mit ihr in eine andere Stadt. In Sonderberg wollen sie alle einen Neustart wagen. Kaum im Ort angekommen, sehen sie am Straßenrand einen Trauerzug von Jugendlichen. Ahmet, ein Junge an Adis neuer Schule, ist zu Tode gekommen. Selbstmord, sagen die einen, ein Unfall, meinen die Behörden. Adi findet ziemlich schnell einen neuen Freundeskreis, aber alle haben ihre kleinen Geheimnisse. Vor allem Ben, Ahmets bester Freund, fasziniert sie, aber er hat eine innere Mauer nach dem Verlust aufgebaut und lässt kaum noch jemanden an sich ran. Doch Ahmets Tod lässt Adi keine Ruhe: Was ist mit Ahmet wirklich passiert?
Ein grandioser Jugend-Krimi ab 14 Jahren, der auch Erwachsene fesselt und unterhält.
368 Seiten, cbj Kinder- und Jugendbuchverlag 2021
Kathrin Schrocke: Immer kommt mir das Leben dazwischen
Quelle: buchhandel.de
Seit Karl im Traum sein toter Opa erschienen ist, will er unbedingt YouTube-Star werden. Aber immer kommt ihm etwas dazwischen: Seine Oma möchte in ein Mehrgenerationen-Haus ziehen, sein Schwarm Irina schleppt eine Katzenfrau als ersten Follower an und seine oberschlauen Cousins lüften ein Familiengeheimnis. Als sich dann auch noch die Polizei an Karls Fersen heftet, ist das Chaos perfekt…
Ein witziges Jugendbuch voll schräger Figuren ab 12 Jahren. Nicht nur für Jugendliche zu empfehlen.
181 Seiten, Mixtvision 2019
Franz Orghandl: Der Katze ist es ganz egal
Quelle: buchhandel.de
„Ich bin nicht anders als früher, außer, dass ich einer Verwechslung auf die Spur gekommen bin.“ Das sagt Leo seinen Eltern, als er ihnen seinen schönen neuen Namen mitteilt: Jennifer.
Für Jennifers Freunde Gabriel, Anne und Stella ist das überhaupt kein Problem und der Katze ist es sowieso egal. Aber die Erwachsenen kapieren es erst mal nicht, besonders dem Vater will es nicht in den Kopf gehen, dass er jetzt eine Tochter hat.
Herzhaft und in heiterem Ton, gar nicht als Problemgeschichte, erzählt die Wiener Autorin Franz Orghandl vom Transgender-Kind Jennifer. Die comicartigen Illustrationen von Theresa Strozyk könnten nicht besser passen.
Ab 9 Jahren
94 Seiten, Klett Kinderbuch 2020
Alex Rühle: Traumspringer
Quelle: buchhandel.de
Für alle, denen gesagt wird, sie sollen aufhören zu träumen…
Der 12 jährige Leon hat schon immer gerne vor sich hingeträumt und wird deshalb in der Schule oft ermahnt. Warum er aber so gerne träumt, das ahnt er nicht. Eines Abends ist es so weit: Er hat plötzlich das Gefühl, in die Träume seiner Freunde springen zu können! Er entdeckt eine geheimnisvolle Welt, in der Morpheus, der Hüter der Nacht, zusammen mit seinen Geschwistern die Träume aller Menschen schon seit vielen tausend Jahren archiviert. Nach einem bösen Streit zwischen Morpheus und seinem Bruder Krato ist nun dringend Leons Hilfe gefragt. Nur er ist ein Traumspringer, der wie ein nächtlicher Agent zwischen Tag- und Traumwelt hin- und herspringen und so herausfinden kann, was Krato im Schilde führt. Dieser hat nämlich gedroht, die Traumarchive zu plündern. Will er etwa die Träume der Menschen zu Geld machen und in ein einzigartig neues Handyspiel verwandeln?
Ein absolut spannendes und fesselndes fantastisches Abenteuer ab 10 Jahren
248 Seiten, dtv 2019