„Da war mit einem Mal der Himmel nicht mehr fern.“ – Dieser Satz aus einem Lied von Rolf Zuckowski beschreibt eigentlich einen Moment großer weihnachtlicher Freude in der Heiligen Nacht. Als er im Rahmen der Probenfahrt unserer Musikgruppen beim gemeinsamen Musizieren aller Ensembles erklang, hatte er plötzlich eine tieftraurige Konnotation.
Wie seit vielen Jahren Tradition, hatten sich die Chöre und Instrumentalgruppen des Städtischen Gymnasiums auch in diesem Jahr wieder Anfang Dezember in die Jugendherberge im Bürener Land zurückgezogen, um das Adventskonzert vorzubereiten, als bekannt wurde, dass die Lehrerin Anna Göllner plötzlich und unerwartet verstorben ist. Insbesondere bei denjenigen, die Frau Göllner gut kannten und teilweise vor der Abfahrt am Mittwoch noch mit ihr gesprochen hatten, löste die Nachricht von ihrem Tod große Bestürzung aus.
So traten neben die geselligen Momente der Fahrt, kleine Nikolaus-Überraschungen, abendliche Spielrunden, die traditionelle Wanderung im Almetal und zahlreiche Proben auch Momente der Trauer und Betroffenheit. Der Besuch der benachbarten „Licht-Blick-Kirche“ mit ausgewählten Klanginstallationen bot Raum für Ruhe und persönliche Gedanken.
Im Mittelpunkt der Fahrt stand wieder die musikalische Arbeit am diesjährigen Konzertprogramm. In diesem Jahr waren zwei Chöre, zwei Orchestergruppen und das Streicherensemble mitgereist. 70 Schüler*innen probten mit ihren Lehrkräften an Werken mit ganz unterschiedlichen weihnachtlichen Bezügen.
Die Bandbreite der Musikstücke, die beim Adventskonzert am 18. Dezember um 19 Uhr in der Aula unserer Schule zu hören sein werden, vereint schwungvolle Leichtigkeit mit zutiefst berührenden Klängen. So endete auch das gemeinsame Abschlussvorspiel der Wewelsburgfahrt in diesem Jahr ganz ohne lockeren Christmas-Pop: Das Schulorchester intonierte im Festsaal im hohen Nordturm der Burg die Komposition „Heavens Light“, in der der Komponist Steven Reineke der Trauer um einen Menschen die Hoffnung auf ein himmlisches Licht gegenüberstellt.
Von Daniel Höwekenmeier