30.05.2023 (älterer Beitrag)

Schülerakademie Mathematik OWL in Warburg

„Viele spannende Sachen gelernt, die Tiefen des 3D-Koordinatensystems erkundet und dazu tolle Freizeitaktivitäten unternommen und viel gelacht“, so lautet die Bilanz der Cube-Masters am Ende der diesjährigen Schülerakademie Mathematik OWL auf dem Kirchberghof in Warburg. Die 13-köpfige Projektgruppe war nach drei Tagen so eng zusammengewachsen, dass sie nicht nur ihre mathematischen Erkenntnisse auf Plakaten festhielten, sondern auch das Gemeinschaftserlebnis reflektieren, einschließlich des Lobs für das Pizzaessen.

Insgesamt trafen sich 45 Schüler*innen der sechsten Klassen aus ganz Ostwestfalen-Lippe zu der Schülerakademie SAMOWL, um intensiv Mathematik zu betreiben, aber auch Gemeinschaft unter mathematisch besonders interessierten und begabten Gleichaltrigen zu erleben. Das SG war mit Emilian Schanbacher im Projekt Fibonacci-Zahlen und Clara Heidemann im Projekt Archimedische Körper vertreten sowie Herrn Venz als Organisator der Schülerakademie.

Clara (2. von links) bei der Vorstellung der fünf platonischen Körper

Größte Schülerresonanz fand erwartungsgemäß das neue Projekt zum dreidimensionalen Koordinatensystem mit dem Merge Cube. Basierend auf ersten Erfahrungen mit dem Würfel mit QR-Codes vom letzten Jahr hat eine Gruppe von Lehramtsanwärtern des ZfsL Paderborn neues Material zusammengestellt, mit dem die Schülerinnen und Schüler selbst forschen und ihre Ergebnisse interaktiv aufbereiten können. Mit einer App galt es, das dreidimensionale Koordinatensystem zu erkunden und mit Hilfe von Vektoren eine Anleitung für die Lösung eines selbst erdachten Abenteuers zu erstellen. „Die Schülerinnen und Schüler brennen darauf, digitale Möglichkeiten zu nutzen“, erklärt SAMOWL-Organisator Michael Venz die 18 Erstwahlen für das Projekt mit Tablets und Merge-Cubes. Rainer Menze, Fachdezernent Mathematik bei der Bezirksregierung Detmold, der sich bei der Abschlusspräsentation am Freitag zusammen mit den Eltern ein Bild der Projektergebnisse machte, ergänzt: „Schüler lernen hier spielerisch mit großer Kreativität, Prozesse zu modellieren, und Algorithmen selbst zu entwickeln.“

Natürlich freut es ihn auch, mit welcher Begeisterung die Schüler bei der vom Land NRW ausgerichteten und Sponsoren unterstützten Akademie am Werk waren, und dass im Projekt Fibonacci-Zahlen klassische Kenntnisse in der Zahlentheorie erworben wurden. Als Anwendungskomponente diente hier die Natur am Beispiel der Blüten der Sonnenblume oder der Vermehrung von Kaninchen. Ein weiteres Angebot ist ein Kryptologie-Projekt, bei dem sich die Teilnehmer mit allen Arten von Verschlüsselungen und deren Dechiffrierung beschäftigen, teils über Nutzung des PC, teils durch mathematische Prozesse wie der Matrizeninversion. Die Holzwerkstatt des Kirchberghofes kommt zum Einsatz, wenn es um archimedische Körper geht. So werden nicht nur deren Eigenschaften untersucht, sondern es wird auch durch den Bau von Holzmodellen regelmäßiger Körper das räumliche Vorstellungsvermögen gefördert.

Die „Fibonaccis“ Lucas, Moritz, David und Emilian und die Spirale der Sonnenblume.

Neben den mathematischen Kenntnissen versucht die Schülerakademie eigenständiges Arbeiten und Präsentationskompetenz zu fördern: So bekommen die Schüler Themenvorschläge und Material zu Beginn von den Betreuern vorgestellt, an den beiden Folgetagen arbeiten die Teilnehmer aber weitgehend selbstbestimmt in Kleingruppen an den Projekten. Am Ende stellen sie selbst den Eltern ihre Ergebnisse den Eltern in einem Stationenlauf vor. Möglich ist die Durchführung der Schülerakademie nur durch das große Engagement der beteiligten Lehrkräfte, für die es am Schluss großen Applaus gab und sogar eine Dankesmail: „Es war für uns Eltern beeindruckend zu sehen, wie angewandt Mathe sein kann, wie schnell die Kinder sich bei guter Betreuung in derart komplexe Zusammenhänge reindenken können und uns zum Abschluss so toll präsentieren konnten, dass die Zuschauer die Zusammenhänge verstehen.“