Am gestrigen Donnerstag wurde Schulleiter Axel Rotthaus in einer offiziellen Feierstunde im Beisein seiner Familie und anderer hochrangiger Gäste aus dem Schuldienst verabschiedet. Dabei blickten nicht nur Vertreter*innen des Kollegiums, der Schüler- und Elternschaft auf seine vergangenen zwölf Jahre am SG zurück, sondern auch Dezernatsleiterin Brigitte Schubert und Vertreter der Stadt Gütersloh, Henning Matthes. Alle lobten seine ruhige und empathische Art im Umgang mit den zahlreichen Krisen und Aufgaben der vergangenen Jahre.
Ein weinendes und ein lachendes Auge – das Sinnbild der Verabschiedung des Schulleiters Axel Rotthaus in der Aula des Städtischen Gymnasiums am 04.07.2024. Weinend, denn die Schule verliert einen engagierten und bedachten Schulleiter. Lachend, denn die Schulgemeinde entlässt einen Schulleiter, dessen Leitung durch Menschlichkeit und Gemeinschaftssinn geprägt war. Dabei ermöglichte er immer wieder Handlungs- und Gestaltungsfreiräume und begleitete in vielen Aspekten den Weg des Städtischen Gymnasium in Richtung Zukunft. Lachend auch, weil Axel Rotthaus seit Bekanntgabe seiner Pensionierung offen damit umging, dass er gehen möchte, um das Leben nach der Schule genießen zu können und nun den Dingen, die ihm Freude bereiten, ohne Zeitdruck nachzugehen. Die anwesenden Vertreter*innen der Schulgemeinde sowie des Schulträgers und der Bezirksregierung wünschten ihm dafür in zahlreichen Reden, Dankesworten und Glückwünschen alles Gute. Musikalisch wurde die Veranstaltung durch das Orchester des Städtischen Gymnasiums und den Lehrerchor untermalt.
Zu Beginn zeigte seine Stellvertreterin Britta Jünemann zeigte in ihrer Begrüßungsrede die vielfältigen Seiten und Aufgaben, die der Posten des Schulleiters erforderte. Neben Schulleiter und Lehrer sei er auch Konfliktmanager, Lösungsfinder und Wegbereiter gewesen. Die, ganz in Anlehnung an die zauberhafte Schule Hogwarts, zusammengefassten „Trimagischen Aufgaben“ seien Personalmanagement, Bewältigung von Krisen und Schulentwicklung gewesen, die man jeweils am erfolgreichsten gemeistert habe, wenn sie zusammen als Team und gemeinsam mit Eltern, Schüler*innen und Eltern agierten. Dabei betonte sie Rotthaus‘ Auffassung des Städtischen Gymnasiums als „einen Ort, an dem Menschen miteinander ins Gespräch kommen, so dass Lösungen gefunden werden können“ und er habe so eine Schule geformt, an der Menschen gerne arbeiten und gerne lernen. Teamarbeit und Schulentwicklung seien ihm immer wichtig gewesen und dafür habe er den Kolleg*innen Freiraum gegeben, um Dinge zu gestalten. Dennoch habe sein Augenmerk nicht nur darauf gelegen, die Gemeinschaft innerhalb des SG zu stärken und einander mit Respekt und Offenheit zu begegnen, sondern auch die Schullandschaft Güterslohs als Gemeinschaft zu betrachten und mit den anderen Schulen immer in Kontakt und in Freundschaft verbunden zu sein.
Die Dezernentin der Bezirksregierung Detmold, Brigitte Schubert, war gekommen, um Rotthaus die Urkunde zum Eintritt in den Ruhestand zu überreichen. Schuberts Blick auf die Anfänge des beruflichen Weges präsentierte Rotthaus‘ Entwicklung als Lehrer. Nach Studium und Referendariat unterrichtete er seit 1990 in Gütersloh an der Anne-Frank-Gesamtschule Latein und Englisch, qualifizierte sich aber in den folgenden Jahren für viele weitere Bereiche und übernahm dann 2012 die Stelle als stellvertretender Rektor am Städtischen Gymnasium. Im Februar 2017 wagte er den Schritt in die Leitungsrolle und Schubert betonte, dass „die sprichwörtliche Größe der Herausforderung“ ihm von Anfang klar gewesen sei. Er habe jedoch gleichzeitig die notwendigen Chancen gesehen und zusammen mit der Schulgemeinschaft gestaltet. Abschließend dankte sie ihm, auch im Namen der Bezirksregierung, für die erfolgreiche Leitung und Prägung des Städtischen Gymnasiums und wünschte ihm für die neue Gestaltung seiner Zukunft „Leichtigkeit, Rückenwind und neue Begegnungen ganz neuer Art“.
Auch Henning Matthes bedankte sich als Vertreter der Stadt Gütersloh für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren und drückte seine Wertschätzung Rotthaus gegenüber sehr eindrücklich aus. Sein Führungsstil, seine Expertise sowie die „ruhige, durchdachte und pointierte Art, Sachverhalte darzustellen“ habe die Schule und Schullandschaft in Gütersloh maßgeblich positiv geprägt. Die Perspektive derer, die Rotthaus bis zum Schluss sowohl als Lehrer als auch Direktor, schilderten die Schülervertreterin Dilara Dehset und Schülervertreter Frederik Sonnabend. Sie bedankten sich für die tolle Zeit, die Unterstützung, die sie durch die Schulleitung in ihrer Schulzeit am SG erfahren durften und wünschten ihm ebenfalls alles Gute für die Zukunft.
Der Sprecher der Elternpflegschaft, Christian Zangs, schaute aus Elternperspektive sehr positiv auf die vergangenen vier Jahre und die gemeinsam bewältigten Aufgaben zurück, die nicht immer einfach waren. Gerade während der Coronazeit seien die Stärken der Schulleitung, die in teils hitzigen Momenten mit „freundlicher Hartnäckigkeit“ die Ruhe bewahrt und dennoch zügig und bestimmt gehandelt habe, deutlich geworden und habe so den Eltern und Schüler*innen Sicherheit gegeben. „Sie haben es immer wieder, in der ganzen Zeit vermocht, zu unterstützen“, lobte Zangs und dieser Blick auf die Bedürfnisse der Menschen sei nicht nur in Krisen, sondern auch in den Erfolgen und Errungenschaften sichtbar geworden.
Abschließend sprach der scheidende Schulleiter noch selbst und gab zu, dass ihn „Zuversicht und Beklommenheit“ während dieser Verabschiedungsfeier begleiteten. Er bedankte sich für die netten Worte und Gesten, aber auch für die Unterstützung aus Politik, Elternschaft, Schüler*innenschaft und dem Kollegium, denn das, was das Lehrer- und Schulleiterdasein ausmache, könne man nicht alleine schaffen. „Es braucht tragfähige Beziehungen und Vertrauen, um eine Atmosphäre der Menschlichkeit zu schaffen“, betonte Rotthaus. Er blickte auch sehr zuversichtlich in die Zukunft des Städtischen Gymnasiums, da hier Menschen arbeiten, die bereit sind, Aufgaben zu übernehmen und selbstverantwortlich zu bearbeiten. „In Summe wird so eine Kraft freigesetzt, die dem SG seine Sicht gibt, seinen Spirit und seinen Ruf“, so Rotthaus.
Wir wünschen Axel Rotthaus und seiner Familie alles Gute für die Zukunft.