Endlich mal wieder ein Sommerkonzert! So dachten sicherlich viele der Zuschauer*innen, die sich am Montag, dem 13. Juni 2022, in der Aula unserer Schule eingefunden hatten, um den Klängen der Musikgruppen zu lauschen. Das letzte Konzert dieser Art lag nun immerhin 907 Tage zurück. Gerade den Musiker*innen hatte die Corona-Zeit einiges abverlangt, lebt doch die Mitwirkung in einem Chor- oder Instrumentalensemble von dem gemeinsamen Musizieren mit anderen. Digitale Formate, Videokonferenzen, Onlineunterricht und aufgezeichnete Grußbotschaften konnten nur ein sehr bedingter Ersatz für dieses Gemeinschaftserlebnis sein. Um so mehr war es dem Schulleiter Axel Rotthaus nun eine Freude, die zahlreichen Mitwirkenden wieder auf der großen Bühne unserer Aula begrüßen zu können.
Neben den bekannten Schulensembles präsentierte sich in diesem Jahr auch eine Gruppe dem Publikum, deren Mitglieder erst seit kurzem zu unserer Schulgemeinde gehören, weil der Krieg in der Ukraine sie zwang, ihre Heimat zu verlassen. Am Akkordeon begleitet von ihrer Lehrerin Frau Ilchenko sangen ukrainische Schüler*innen ein Lied in ihrer Muttersprache, welches die Zuhörer*innen mit einer Mischung aus Wehmut und Lebensmut berührte. Der kraftvolle Applaus machte deutlich, wieviel Anerkennung und Respekt den jungen Menschen in dieser schwierigen Lebenslage entgegengebracht wird und wie verbindend die Kraft der Musik auch über Sprachgrenzen hinweg wirkt.
Insgesamt war das 90-minütige Konzertprogramm geprägt von einer großen Vielfalt. In der ersten Hälfte wurden Chorstücke eingerahmt von Auftritten der Bläsergruppen. Vor der ukrainischen Gruppe hatte der Schulchor unter der Leitung von Katja Möhle einen durchchoreographierten Piratensong sowie ein Lied über die süßen Freuden des Schokoladengenusses vorgetragen. Als zum Schluss noch mit Schokolade geworfen wurde, konnten sich einige Glückliche im Publikum den Inhalt des Liedes sogar noch auf der Zunge zergehen lassen.
Im Anschluss hatte die Bläsergruppe der Stufe 5 ihren ersten großen Auftritt: Die Schüler*innen, die nun seit einigen Monaten Instrumentalunterricht haben, überzeugten bereits mit Klängen von Beethoven bis Queen. Verstärkung bekamen sie anschließend, als die Bläsergruppe der Stufe 6 mit ihnen gemeinsam das Stück „Battle of the Primes“ intonierte, welches mit seinen kraftvollen Stellen von der großen Gruppengröße sehr profitierte.
Die jungen Musiker*innen der Stufe 6 überzeugten ihrerseits mit einer ansprechenden Auswahl von Werken der Rock- und Pop-Musik. Nach der inhaltlich passenden Eröffnung mit Adeles „Hello“ zu Beginn des Programms rundeten sie die erste Konzerthälfte schließlich mit Hits von Michael Jackson und Elton John ab.
Nach der Pause hatte dann das Vororchester auf der Bühne Platz genommen. Unter dem Dirigat von Daniel Reichert präsentierten die Schüler*innen der Unter- und Mittelstufe schwungvolle Originalkompositionen unter anderem von Thiemo Kraas und Fritz Neuböck.
Das Streicherensemble unter der Leitung von Meike Winter spannte geographisch und historisch einen großen Bogen von der französischen Renaissance-Musik Arbeaus über Johann Sebastian Bachs barocke Bauernkantate bis hin zu zeitgenössischen Klängen aus Lateinamerika.
Den Abschluss des Konzerts bildete das Schulorchester unter der Leitung von Daniel Höwekenmeier. In der Blasorchesterkomposition „My Dream“ wechselten orchestrale Melodiebögen mit Solo-Passagen, einfühlsam vorgetragen unter anderem von David Salzmann an der Trompete und Alexander Kalies an der Klarinette. Nach den feierlichen Klängen von John Williams‘ „Olympic Spirit“ dankte Herr Rotthaus allen, die zum Gelingen des Abends beigetragen haben, bevor das Publikum mit den kraftvollen Klängen von „Eye of the Tiger“ in den Sommerabend entlassen wurde.
Text von Daniel Höwekenmeier
Fotos von Manuela Steuernagel