04.07.2025

Musik für heiße Tage – Hochsommerkonzert am SG

Wenn die Ferien näher rücken und die Temperaturen steigen, steht am Städtischen Gymnasium traditionell noch ein musikalischer Termin im Kalender. Am 30. Juni 2025 hatten die Chöre und Instrumentalgruppen wieder zum alljährlichen Sommerkonzert in die Aula geladen.

In diesem Jahr waren die Wetterprognosen besonders hochsommerlich. Und so hatte ein Stück, das Orchesterleiter Daniel Reichert mit dem Vororchester darbot, das Zeug zum Mottosong des Tages. Nach der bereits mittags getroffenen Entscheidung über das erste Hitzefrei des Jahres, wurde der Titel der Komposition von Thiemo Kraas zum Programm: In der Latin-Nummer „36,5°C – too hot to work” wurde die Sommerhitze förmlich hörbar. Der erfolgreiche Komponist, der lange Jahre seine Wirkungsstätte in Avenwedde hatte, ließ sich zu dem humorvollen Musikstück durch den Thermometerstand in seiner Dachwohnung bei heißem Sommerwetter inspirieren. Er verbindet darin die flirrenden Klänge der Hitze mit der Vorfreude auf Abkühlung in groovigen Rhythmen. Auch wenn sich die Temperatur auf der Aulabühne trotz Scheinwerferlicht noch knapp unter der beschriebenen Marke befand, war die musikalische Stimmung dann auch in vielen Programmbeiträgen durchaus aufgeheizt, temperamentvoll und mitreißend.

In der ersten Hälfte präsentierten sich die Bläsergruppen des 5. und 6. Jahrgangs mit spritzigen Orchesterstücken von Drachen, Monstern, Schlangen und Geisterjägern. Bevor das Streicherensemble unter der Leitung von Meike Winter mit ausdrucksvollen Filmmusik-Arrangements von Piraten und prähistorischen Lebewesen daran anschloss, entführte der Schulchor das Publikum in eine märchenhafte Zauberwelt. Als Vorgeschmack auf die bevorstehende Aufführung am 3. Juli hatten die Schüler*innen mit ihrem Chorleiter Heiner Breitenströter Chorstücke mit Solo-Einlagen und Duetten ausgewählt, in denen mit Freude und viel Gefühl um die Liebe der Prinzessin Aglaia geworben wurde.

Der zweite Teil wurde dann eröffnet mit barocken Klängen des Streicherensembles aus Johann Sebastian Bachs Orchestersuite in D-Dur, bevor das Vororchester auf der Bühne Platz nahm. Musik von Taylor Swift und Camila Cabello zeigte, dass es zwar zu heiß zum Arbeiten sein mag, zum Tanzen und Feiern aber noch mehr als genug Energie bleibt.

Nach den temperamentvollen Bläserklängen präsentierte der SG-PopChor unter der Leitung von Sören Graute einfühlsame und zugleich expressive Titel aus der Singer-Songwriter-Szene. Das junge Ensemble, dessen Chorname nicht nur die Initialen unserer Schule, sondern gleichzeitig die seines Chorleiters enthält, spricht dabei immer wieder auch nachdenklich stimmende Themen an wie etwa ungerechte Arbeitsverteilung in Paris Palomas Song „Labour“ und verbindet dies mit gefühlvollen Vokal- und Instrumentalklängen.

Der letzte Chortitel „There’s nothing holding me back“ erwies sich dann schon als vorausweisend auf den finalen Auftritt des Schulorchesters. Die deutliche Botschaft der Titel „Ain’t no stoppin us“ und „Don’t stop me now“ untermauerten die Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Daniel Höwekenmeier mit kraftvoller Spielfreude, so dass niemand den Versuch unternahm, sie aufzuhalten. Nach einem jazzigen Auftakt mit wechselnden Solo-Einlagen, bot ein mediterran anmutendes Arrangement von „Bella Ciao“ impulsive Rhythmen und mitreißende Tempokontraste.

Schulleiterin Britta Jünemann dankte allen Beteiligten für das große Engagement. Neben den Mitwirkenden und den Ensemble-Leitungen nannte sie ausdrücklich die große Anzahl der Abiturientinnen und Abiturienten, die bis zum Ende ihrer Schulzeit musikalisch aktiv waren. Ein weiterer Dank galt dem Technik-Team sowie Frau Haverland, die mit ihren Schülerinnen und Schülern ein farbenfrohes Bühnenbild gestaltet hatte.

Der Ausblick auf einen verkürzten Unterrichtsvormittag am bevorstehenden Hitzetag ließ die Besucherinnen und Besucher nach dem vielfältigen Konzertabend umso beschwingter den Rest des lauen Sommerabends genießen.

Von Daniel Höwekenmeier