Sich zurechtzufinden in einer sich fortlaufend digitalisierenden Welt ist für die Zukunft unerlässlich. Das Städtische Gymnasium hat sich aus diesem Grund um die Aufnahme in das Förderprogramm „Schule in der digitalen Welt“ beworben und den Zuschlag erhalten. Über eine Laufzeit von zwei Jahren erhält die Schule 30.000 €, um Lehrer fortzubilden, Unterstützung bei der Entwicklung neuer Unterrichtskonzepte zu erhalten und diese auszuprobieren sowie flexibel Anschaffungen tätigen zu können.

Die Vorbereitung auf den Umgang mit der digitalen Umwelt sei einer der heutigen Schwerpunkte schulischer Arbeit, begrüßt Schulleiter Axel Rotthaus die Aufnahme des Städtischen Gymnasiums in das Förderprogramm „Schule in der digitalen Welt“. Initiiert wird das Programm vom Stifterverband und der Heinz-Nixdorf-Stiftung, finanziert wird es für die drei aufgenommenen Schulen in Ostwestfalen-Lippe von der lokalen Osthushenrich-Stiftung. 15.000 € stehen für Sachkosten wie technische Ausstattung, den Kauf von Software oder Schnittstellen zur Verfügung, weitere 15.000 € entfallen auf Beratung und Coaching. „Dieses Projekt schafft Flexibilität und Planmäßigkeit gleichermaßen, um die beiden parallelen Prozesse, Ausstattung und Kompetenz im Umgang mit digitalen Medien, zu einer Verbesserung des Unterrichts zusammenzuführen“, lobte Rotthaus die Unterstützung beim Start der offiziellen Förderung am Dienstag.
„Wir wollen Schulen auf die Veränderungen, die durch Digitalisierungsprozesse entstehen, vorbereiten“, erläutert Prof. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes. Hierbei richtet sich das Programm an Schüler und Lehrer, die gemeinsam Projektvorschläge erarbeiten sollen, begleitet durch Berater und Coaches sowie im Austausch mit anderen Schulen und lehrerbildenden Hochschulen. Gerade die Kooperation zwischen Schule und Hochschule soll dazu beitragen, die zukünftige Lehrerschaft dahingehend auszubilden, Medienkonzepte für den Schulalltag zu konzipieren und umzusetzen. Die Schulen wiederum profitieren von der Zusammenarbeit mit motivierten Studierenden, um zum Beispiel neue kooperative Lernformen zu entwickeln.
Das Städtische Gymnasium arbeitet mit der Universität Bielefeld zusammen, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern Mathematik, Biologie und Physik. Die beiden Partner versprechen sich synergetische Effekte. „Die Lehrer können den angehenden Lehrern in der Hochschule vermitteln, was umsetzbar und möglich ist, und die Studierenden können dann wiederum ihre eigenen Ideen in der Schule ausprobieren. So erhält realer Schulalltag Einzug in die Hochschule“, malt Claas Wegner, Professor der Biologie-Didaktik, die Vorzüge des Programms aus.
Um innovative Schule gehe es auch der Initiative „Pacemaker“ (Schrittmacher für digitale Schulen), legte Julian Michels, Referent für Bildung und Digitales, dar. Der für das SG zuständige Coach wolle die Schulen aktiv durch Inputs zu Methodik und Didaktik unterstützen und sich um den Wissenstransfer innerhalb des Netzwerks kümmern. Pacemaker begleitet 12 der insgesamt 18 Schulen.
Profitieren werden alle Schülerinnen und Schüler vom Förderprogramm. „Unser Anliegen ist es, die digitale Bildung in die Breite tragen“, klärt die stellvertretende Schulleiterin Britta Jünemann auf. Um die bereits in der Grundschule erlernten digitalen Kompetenzen weiterzuführen, würden bereits in den Jahrgängen fünf und sechs iPads eingesetzt. In den weiterführenden Stufen gebe es Tablet-Klassen oder Informatik-Leistungskurse und die bereits vor dem Start des Förderprogramms angeschafften acht iPad-Koffer fänden ebenfalls Einsatz im Unterricht.