12.06.2022 (älterer Beitrag)

SAMOWL in Warburg begeistert mit Mathematik zum Mitmachen

Nach zwei Jahren Pandemiepause fand vom 8. bis 10. Juni die Schülerakademie Mathematik auf dem Kirchberghof in Warburg statt. 47 Schüler*innen von 20 Schulen aus vier Kreisen beschäftigten sich drei Tage intensiv mit fünf spannenden Projekten aus allen Bereichen der Mathematik. Das SG organisiert die Akademie seit 2005 im Auftrag der Bezirksregierung und in Kooperation mit der Janusz-Korczak-Gesamtschule und dem ZfsL Paderborn. Entsprechend stark war unsere Schule vertreten mit Frau Bultschnieder und Herrn Lohwasser beim Projekt Geldspielautomat, Josef Dülek, Tuana Er und Luisa Rachwitz als Teilnehmer aus den 6. Klassen sowie Herrn Venz als Koordinator.

Mathematische Knobeleien mit dem Merge Cube entdecken war das begehrteste Projekt bei der Schülerakademie Mathematik OWL 2002 auf dem Kirchberghof in Warburg. Das Konzept der Schülerakademie sieht vor, dass sich die Schülerinnen und Schüler nach einer Präsentationsrunde am Mittwoch für ein Projekt entschieden, an dem sie zwei Tage intensiv arbeiten.

Beim Projekt „Mathematik mit dem Merge Cube“ galt es, mathematische Rätsel mit Hilfe des Würfels, der aus QR-Codes besteht, zum Leben zu erwecken. In der Stufe haben die Teilnehmer am Tablet mit Hilfe vorstrukturierter Schleifen verschiedene mathematische Knobeleien wie Schnellrechenaufgaben, Steckbriefe oder Zahlenfolgen selbst aufbereitet. Geschult wurde einerseits die Werkzeugkompetenz, Apps zum Strukturieren und Lösen von Aufgaben zu nutzen, andererseits förderte das Projekt die Kreativität bei der Konzeption mathematischer Rätsel, erklärt Anna Trilling, Studienreferendarin am ZfsL Paderborn und eine der Gruppenbetreuerinnen die Idee dieses neuen Projekts.

Ganz alte Mathematik liegt dem Kryptologie-Projekt zugrunde, bei dem sich die Teilnehmer mit allen Arten von Verschlüsselungen und deren Dechiffrierung beschäftigen, von der spartanischen Skytale über den Cäsar-Chiffre bis zur Häufigkeitsanalyse bei polyalphabetischen Verschlüsselungssystemen. Eine Herausforderung war das Projekt auch für die Eltern, die bei der abschließenden Präsentation gut aufpassen mussten, um nachher die von ihren Kindern verschlüsselten Texte zu knacken.

Die einmaligen Möglichkeiten, die die Holzwerkstatt des Kirchberghofes bietet, nutzt seit Jahren des von Lehrkräften der Gütersloher Janusz-Korczak-Gesamtschule betreute Projekt der Archimedischen Körper. So werden nicht nur deren Eigenschaften untersucht, sondern es wird auch durch den Bau von Holzmodellen regelmäßiger Körper das räumliche Vorstellungsvermögen gefördert.

Ganz analog waren auch die Teilnehmer des Projektes „Fibonacci-Zahlen“ unterwegs. Anhand von Tannenzapfen untersuchten sie Regelmäßigkeiten in der Natur, führten Regeln des Bildaufbaus auf die Fibonacci-Schnecke zurück, die dann mit Kreide auf den Hof gezeichnet wurde.

Aufgrund kurzfristiger Ausfälle im Betreuerteam hat das SG das Stochastik-Projekt „Geldspielautomat“ reaktiviert. Mit Unterstützung einer Praxissemester-Studentin und mehrere SG-Lehrer gelang es der Schülergruppe, mit Feuereifer und viel Kreativität sich Regeln für ein faires Glücksspiel zu überlegen, einen passenden Spielautomaten zu bauen und über eine Tabellenkalkulation das Spiel zu simulieren.

Begeistert von dem Wissensdurst und der Eigeninitiative der Schülerinnen und Schüler zeigte sich Rainer Menze, Mathematik-Dezernent bei der Bezirksregierung Detmold, bei seinem Besuch am Freitagmorgen: „Die Freude an der Mathematik, die diese Kinder mitbringen, macht Hoffnung, dass mathematisches Verständnis weiterhin gefragt ist und wir den Schülerinnen und Schülern nur Chancen geben müssen sich zu entfalten.“ Ein Lob hatte auch für die angehenden Lehrerinnen und Lehrer, die den größten Teil des Betreuerteams stellten: „Der Dank für Ihr Engagement, Ihre gezeigte Innovationsfähigkeit, Ihren zeitlichen Einsatz ist das eine, aber nehmen Sie auch etwas für Ihren Unterricht mit von der Begeisterung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler, die mehr selbständig können, als man manchmal im Unterrichtsalltag vermutet.“

von Michael Venz