Freudiges Wiedersehen auf dem Marktplatz
Am 21. Juni trafen 25 amerikanische Schüler*innen und zwei Lehrerinnen unserer Partnerschule in Portage, Wisconsin, zum dreiwöchigen Gegenbesuch in Gütersloh ein. Sie wurden bereits sehnsüchtig von ihren deutschen Partnern und Gastfamilien auf dem Marktplatz in Gütersloh mit Willkommensplakaten und leuchtenden deutsch-amerikanischen Flaggen erwartet. Übermüdet, aber glücklich fielen sich die Partner nach einer siebenmonatigen Trennung in die Arme. Der erste Teil des seit 42 Jahren am Städtischen Gymnasium bestehenden Austausches hatte bereits im vergangenen Oktober stattgefunden, als 25 Schüler*innen des SG in Begleitung von Frau Sundermann und Frau Kortenjan zu Gast in Portage waren, wo sie eine erlebnisreiche und eindrucksvolle Zeit an der High School, in den Gastfamilien und beim Sightseeing in Chicago verbracht hatten.
Besuch in der Bundeshauptstadt
Für die amerikanischen Gäste hatten die beteiligten Lehrerinnen und deutschen Gastfamilien ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Neben der Teilnahme am Unterricht des SG verbrachten die deutschen und amerikanischen Schüler*innen bei herrlichem Sonnenschein drei Tage in der Bundehauptstadt Berlin, wo die Besichtigung des Reichstages, des Mauermuseums und des Holocaust Mahnmal auf dem Programm standen. Anschließend begaben sich die Gütersloher Schüler*innen mit ihren amerikanischen Partnern – ausgestattet mit einem Hop On Hop Off Ticket – eigenständig auf Erkundungstour in Berlin. Die Besichtigung von Schloss Cäcilienhof in Potsdam, historische Stätte der Potsdamer Konferenz und somit Schicksalsort der gemeinsamen deutsch-amerikanischen Geschichte, bildete den Abschluss der eindrucksvollen Berlinfahrt.
Programm mit internationalem Flair
Aber auch nach der Rückkehr in das heimische Gütersloh kam keine Langeweile auf. Die Gastfamilien sorgten mit zahlreichen Kostproben westfälischer Küche sowie mit Ausflügen nach Münster, Hamburg und Amsterdam für viel Abwechslung und Einblicke in die europäische Lebensart. Die Gäste sorgten mit Power Point-Präsentationen zum Leben an ihrer High School und ihrer Heimat in Wisconsin nicht nur für Staunen in vielen Lerngruppen der Sekundarstufe I und der Oberstufe am SG, sondern für einen regen Austausch über kulturelle Eigenheiten, das Bildungssystem in beiden Ländern und auch der Name des amerikanischen Präsidenten war gelegentlich in den interessanten Diskussionen zu hören – wobei schnell klar war, dass die langjährige Tradition des Austausches und die vielen daraus resultierenden lebenslangen Freundschaften unter den Schülern ebenso wie den Lehrern schon ganz andere kontrovers diskutierte Themen überstanden hatte. Eine Werksbesichtigung bei der Firma Miele sowie ein Ausflug in die Metropole Köln, samt einer Bootsfahrt auf dem Rhein, vervollständigten das umfangreiche Programm.
Am 7.Juli hieß es dann bei einem von den Gastfamilien mit den vielfältigen kulinarischen Highlights deutscher Küche ausgestatteten Buffet Abschied zu nehmen, bevor sich die amerikanischen Gäste in der Begleitung von Frau Sundermann und Frau Wellmann-Hewett auf eine Besichtigungstour nach Bayern und Österreich aufmachten, um anschließend von München aus ihre Heimreise anzutreten.
Aber die begleitende amerikanische Lehrerin Frau Doherty entschärfte den tränenreichen Abschied auf dem Marktplatz mit dem Hinweis: „Für die meisten deutschen und amerikanischen Schüler*innen bedeutet der Abschied nicht ‚Lebwohl‘, sondern definitiv ‚Auf Wiedersehen‘, denn viele der geknüpften Kontakte entwickeln sich zu lebenslangen Freundschaften, die diesseits und jenseits des Atlantiks mit viel Engagement gepflegt werden.“