Inspiriert durch eine entsprechende Lektion im Schulbuch, bestand schon lange bei den Lateinschülern*innen der Wunsch, einige römische Rezepte nachzukochen. Lange zugesagt und vor mir her geschoben, wollte ich jetzt – kurz vor Weihnachten – mein Versprechen einlösen.
Als die Schüler*innen dann die von mir ausgesuchten Rezepte in der Hand hielten, machte sich aber doch Skepsis breit: Moretum (Käsepaste), Saubohnen in Kreuzkümmelsauce, Mustea (Mostweinbrötchen, abgewandelt mit Traubensaft), ova apala (Eier in Honigsauce) und Kürbisgemüse, alles nach Art des Apicius. Da lautete die Frage eines Schülers: „Können wir vielleicht nicht doch auch noch einen Topf Spaghetti kochen?“ – Doch ich blieb hart, allein Stangenbaguette für das Moretum wollte ich zugestehen.
Am Freitag, dem 15. Dezember, war es dann so weit: unbekannte Gerüche zogen durch die Schulküche, es wurde begeistert an allen Arbeitsplatten geschnippelt, gewürzt, abgeschmeckt usw. Am Ende der zwei Schulstunden waren tatsächlich alle fünf Rezepte nachgekocht worden:
Und das Fazit: die Mustea waren sofort gegessen, ebenso das Moretum (die ein Schüler noch am gleichen Nachmittag zu Hause nachmachte), auch der Kürbis schmeckte. Allein die Eier (das lag wohl an der etwas unansehnlichen Tunke) und die dicken Bohnen wurden verschmäht, nur die ganz Tapferen wagten sich ans Probieren.
Die übrig gebliebenen Reste wurden dann im Lehrerzimmer aufgetischt – und fanden dort reißenden Absatz.
Für alle, die zu Hause auch einmal römisch kochen möchten, kommt hier das von den Schülern*innen favorisierte Rezept des Moretum:
Zutaten:
- 250g Schafskäse (Feta , Pecorino , Ricotta)
- 2-4 Zehen Knoblauch
- 1 EL Koriander
- nach Belieben frische Kräuter (Rosmarin , Thymian , Minze , Petersilie , etc.)
- 1 EL Essig (Weinessig)
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Honig (evtl.)
- gute Prise Pfeffer
- bei Bedarf noch Salz
Zubereitung:
Den Käse mit dem geschälten Knoblauch in einer passenden Schale mit einer Gabel zu einer Paste zerdrücken. Bei der Wahl des Käses kann man sich für den milderen und weicheren Fetakäse oder den härteren und herberen Pecorino entscheiden. Beides kann noch mit ein wenig Ricotta verfeinert werden. Zu dieser Paste gibt man nun die zerkleinerten Kräuter hinzu. Zum Schluss das Olivenöl und den Essig hinzugießen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nach Wunsch noch ein wenig Honig für einen milderen Geschmack hinzufügen.
Klasse 8d, Röhlinghaus